ADAC Eco-Test Import-Diesel mit NOx-Problemen

Renault Motor Foto: Renault

Bislang stehen vor allem die deutschen Dieselmodelle wegen ihres Stickoxid-Ausstoßes in der Kritik. Aber auch die Importeure haben ein Schadstoff-Problem.

Nicht nur Dieselmotoren der deutschen Hersteller haben ein massives Stickoxidproblem. Vor allem bei den Importeuren liegt laut Tests des ADAC einiges in Sachen Schadstoffemission im Argen. So stoßen beispielsweise Fahrzeuge des Renault-Konzerns im Schnitt fünfmal so viel NOx aus wie Modelle von BMW, so der Automobilclub, der sich auf die Ergebnisse von 188 Eco-Test-Messungen an Euro-6-Modellen seit dem Jahr 2013 beruft.

In der Auswertung erreichten die deutschen Hersteller das niedrigste Schadstoff-Niveau im Flottenvergleich. Fahrzeuge der BMW-Gruppe schnitten am besten ab, stießen im Mittel 141 Milligramm NOx pro Kilometer aus und würden damit die Realemissionsgrenzwerte der Abgasnorm Euro 6d erfüllen (168 mg/km). Gleiches gilt für die Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und Mercedes-Modelle. Opel hingegen läge mit 236 Milligramm deutlich über dem erlaubten Maximalwert. Allerdings gelten die Vorgaben nicht für alle Fahrzeuge eines Herstellers, sondern zunächst nur für neue Typen; allgemeingültig werden sie erst 2019.

Dann würde es auch für viele Importeure eng werden, was die Zulassungsfähigkeit der heutigen Fahrzeuge betrifft. Renault/Dacia etwa kommt im Schnitt auf NOx-Emissionen von 684 Milligramm, in der Spitze beim Kompakt-Van Grand Scénic sogar auf 1.674 Milligramm. Kaum besser schnitten der Fiat-Konzern mit 561 Milligramm und Ford mit 488 Milligramm ab. Auch Diesel-Pkw von Hyundai/Kia, Volvo, PSA, Jaguar Land Rover und Mazda überschritten die künftigen Grenzwerte deutlich.

Die Ergebnisse sind nicht nur vor dem Hintergrund kommende Abgasnormen interessant, sondern auch hinsichtlich der Ankündigung der deutschen Hersteller, einen Teil ihrer Dieselmodelle umrüsten zu lassen, um künftige allgemeine Fahrverbote für Dieselautos zu vermeiden. Denn selbst bei einer gelungenen Nachrüstung von deutschen Modellen, könnten Import-Diesel weiterhin für NOx-Alarm an den innenstädtischen Messstellen sorgen. Allerdings verkaufen die ausländischen Marken im Vergleich zu deutschen Herstellern weniger Autos und haben darüber hinaus auch einen geringeren Diesel-Anteil. Bei Renault war 2016 rund jeder dritte der 125.000 Neuwagen ein Diesel (44.700 Einheiten), bei BMW wurden zwei Drittel der 263.000 Autos mit Selbstzünder ausgeliefert (172.000 Einheiten).