ADAC Sommerreifentest Viele gute Reifen in allen Klassen

ADAC Sommerreifentest Foto: GTÜ

Autofahrer können in allen Fahrzeugklassen auf zahlreiche gute Reifen zurückgreifen. Das ist das Ergebnis beim Sommerreifentest des ADAC. Wirklich schlechte Pneus waren die Ausnahme. Allerdings wurde auch die Bestnote "sehr gut" nicht vergeben.

Insgesamt haben die Experten des Automobilclubs gemeinsam mit der Stiftung Warentest 37 Reifen in drei verschiedenen Größenklassen getestet. Zwölfmal gab es die Note "gut", 23 Mal ein "befriedigend". Lediglich zwei Modelle fielen mit "mangelhaft" durch. In der Spitzengruppe fanden sich dabei fast ohne Ausnahme die teuren Premiummodelle namhafter Hersteller.

Auch bei den Kleinstwagenreifen der Dimension 165/70 R 14 schnitt mit dem Continental EcoContact 5 das Produkt eines Markenherstellers am besten ab. Bei ausgewogenen Fahreigenschaften überzeugten vor allem ein geringer Spritverbrauch und Verschleiß. Mit Preisen ab 47 Euro liegt der Pneu im gehobenen Mittelfeld seiner Klasse. Ebenfalls die Note "gut" erhielten die Modelle Michelin Energy Saver, Pirelli Cinturato P1, Apollo Amazer 3G Maxx und Barum Brillantis 2. Das billigste Modell im Kandidatenfeld, der Infinity Inf-030, landete wegen schlechter Werte auf nasser Fahrbahn mit der Note "mangelhaft" auf dem letzten Platz.

Continental Testsieger bei den SUV und in der Kompaktklasse

In der besonders verbreiteten Reifendimension 205/55 R 16, die etwa bei Autos der Kompaktklasse zum Einsatz kommt, siegte der Continental PremiumContact 5 (ab 75 Euro). Er vereint gute Leistungen bei Nässe mit geringem Spritverbrauch. Vier weitere Reifen erhielten ebenfalls die Note "gut": der Goodyear OptiGrip, der Dunlop SP Sport Fast Response, der Bridgestone Turanza und der Speed-Life der Continental-Tochter Semperit. Elf weitere Reifen erhielten die Note "befriedigend", mit "mangelhaft" schnitt kein Modell ab.

Auch bei den vor allem für SUV geeigneten Reifen der Größe 215/65 R 16 heißt der Sieger Continental – diesmal mit dem CrossContact UHP (95 Euro). Er zeigte ausgewogene Fahreigenschaften und wusste vor allem auf Nässe zu überzeugen. Ebenfalls die Note "gut" erhielt der Pirelli Scorpion Verde für 97 Euro bis 163 Euro. Nicht empfehlenswert hingegen ist der Intensa SUV der slowenischen Marke Sava. Der mit 86 Euro billigste Pneu im Test erhielt zwar Bestnoten bei Spritverbrauch und Verschleiß, zeigte auf nasser Fahrbahn allerdings ernste Schwächen.

Kein "sehr guter" Reifen im Feld

Alle "guten" Reifen sind laut ADAC bedenkenlos empfehlenswert. Einen "sehr guten" Reifen konnten die Tester seit mehreren Jahren jedoch nicht mehr finden. Das liegt einerseits an den immer härteren Prüfkriterien, andererseits an dem typischen Zielkonflikt bei der Reifenentwicklung. Ein Pneu ist immer ein Kompromiss; ist er in einer Beziehung besonders gut, ist er in einer damit zusammenhängenden anderen Beziehung besonders schlecht. Ein Pneu aus hartem Gummi etwa ist aufgrund des geringen Rollwiderstands sehr sparsam, hat aber generell einen längeren Bremsweg als ein Reifen aus weicherem Gummi, der wiederum den Verbrauch hoch treibt. Trotzdem wäre es nach Ansicht des Automobilclubs möglich, einen nach den Testmaßstäben "sehr guten" Reifen zu entwickeln.