Mit dem Audi A4 Avant 2.0 TDI Ultra auf Verbrauchstour. Nur 4,4 Liter soll sich der Kombi auf 100 Kilometer genehmigen. Stimmt das?
Die Mercedes C-Klasse ist gerade durchgestartet und der aktuelle 3er BMW auch noch jung. Da hat es der A4 schwer, neue Firmenwagenfahrer zu begeistern. Bis 2015 muss Audi die aktuelle Baureihe Flottenkunden schmackhaft machen, erst dann steht die Ablöse bereit.
Das Ultra-Modell gibt es mit 136 oder 163 PS
Klappen soll’s mit sparsamen »Ultra« Modellen, damit punket man bei Fahrern von Geschäftswagen immer. A4-Kunden können zwischen 136 oder 163 PS wählen, als Alternative zum Standard-TDI mit 150 beziehungsweise 177 PS. Ein langer sechster Gang, der dem Auto allerdings einiges von seiner Temperament nimmt und frühes Zurückschalten verlangt, sowie aerodynamischen Feinschliff bringen 0,5 Liter weniger Normverbrauch. Das Ganze zum Nulltarif: Der Kunde bezahlt also den gleichen Preis wie für die stärkeren Versionen, bekommt aber ein paar PS weniger und soll an der Zapfsäule Geld sparen.
Bei defensiver Fahrweise 5,9 l/100 km
Wie aber wirkt sich das in der Praxis aus? Wir haben den A4 Avant Ultra mit 163 PS so getestet, wie er in der Regel als Geschäftswagen meist eingesetzt wird: zügig auf langen Autobahnetappen und Landstraßen. Doch die 4,4 Liter Normverbrauch tauchen nicht mal am Horizont auf. Selbst auf unserer defensiv gefahrenen 200 Kilometer langen Normrunde mit viel Landstraße und etlichen 120-km/h-Passagen genehmigt sich der Kombi 5,9 Liter. Das ist zwar nicht wirklich schlecht, aber eben doch 34 Prozent mehr als von Audi versprochen.
Nach gut 2.000 Kilometern kommen wir auf einen Schnitt von 6,9 Liter. Mit diesem Wert kann man leben, aber wirklich revolutionär ist er nicht – und kaum niedriger als bei Mercedes oder BMW.
S-tronic hilft beim Sparen
Möglicherweise dürfte das neue, reibunsgoptimierte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe den Durst mehr zügeln, da es früher hochschaltet als die bisherige S-Tronic. Vielleicht muss aber nur der Audi-Händler ein wenig die Preisschraube lockern, damit der A4 auch das letzte Jahr bis zum Modellwechsel erfolgreich übersteht. Denn im Innenraum ist ihm schon anzumerken, dass sein Ende langsam naht. Der A4 ist etwas enger geschnitten als seine jüngeren Konkurrenten, das Cockpit optisch leicht angestaubt. Aber in Sachen Fahrkomfort und Verarbeitung ist dieses Auto immer noch top.