Ausland Tipps gegen das Verzapfen

Tanken, Sprit, Zapfzahn Foto: Spotpress

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte nicht nur Smalltalk-Vokabeln pauken. Ansonsten steht man beim ersten Tankstopp orientierungslos vor Zapfsäulen für Nafta, Essence oder Gasoil. Denn "Benzin" und "Diesel" heißen überall anders.

In manchen Ländern heißt Benzin "Stars", "Premium" (Großbritannien), "Essence" (Frankreich) oder "Carburante" (Spanien). Diesel heißt in Frankreich "Gasoil" oder "Gazole", in England manchmal "Derv" und in der Slowakei und Slowenien "Nafta". Autogas heißt außerhalb Deutschlands meist "LPG" (Liquified Petroleum Gas), Erdgas wird oft als "CNG" (Compressed Natural Gas) oder Methan verkauft. In Italien ist die Abkürzung "M" gebräuchlich.

An der Oktoan -und Cetanzahl orientieren

Wer sich die unübersichtliche Vielfalt nicht merken will, kann sich an der Oktan- und Cetanzahl orientieren, die an der Zapfsäule angebracht ist. Bei 91 Oktan handelt es sich um Benzin, Super hat 95 Oktan und Super Plus mindestens 98 Oktan. Moderne Dieselmotoren benötigen Kraftstoff mit der Cetanzahl 50, ältere Exemplare können auch mit 40-Cetan-Sprit betankt werden.

Wenn Benzin in ein Dieselfahrzeug fließt

Vorsicht beim Spritzapfen ist in jedem Fall geboten. Die gängigste Art der Fehlbetankung ist das Einfüllen von Benzin in ein Dieselfahrzeug. Alte Motoren ohne Direkteinspritzung vertragen eine kleine Menge des Kraftstoffs meist, moderne Dieselmotoren reagieren allerdings allergisch. Wurde nach der Fehlbetankung noch nicht gestartet, reicht meist das Abpumpen des Benzins. Ist der falsche Sprit jedoch bereits im Leitungssystem, kann die teure Reinigung der ganzen Einspritzung nötig werden.

Weniger schwerwiegend, weil deutlich schwieriger ist das Betanken eines Benziners mit Diesel. Der Selbstzünder-Zapfhahn ist wesentlich dicker als der für Benzin und passt daher nicht vollständig in den Einfüllstutzen. Bei einigen Pkw-Modellen bekommt man mit etwas Fummelei aber trotzdem den falschen Sprit bis in den Tank. Je nach Motor und Menge kann man entweder vorsichtig weiterfahren und immer wieder den richtigen Sprit nachtanken oder man muss den Tank leer pumpen lassen. Hinweise dazu finden sich in der Betriebsanleitung oder beim Hersteller.

Super und Super Plus zu vertauschen stellt kein Problem

Problemlos ist in den meisten Fällen das Tanken von Super mit 95 Oktan anstelle von Super Plus mit 98 Oktan. Moderne Motoren verfügen über Klopfsensoren, so dass sie sich auf unterschiedliche Kraftstoffqualitäten einstellen können. Auch das Tanken von Normalbenzin ist für diese Fahrzeuge risikolos.