Leasing und Ausschreibung von Firmenwagen So bekommen Sie die besten Konditionen

Rahmenvertrag, Ausschreibung Foto: Fotolia

Wer die Leasinggesellschaft wechseln will, kann eine Menge Kosten sparen. firmenauto zeigt, worauf sie bei der Ausschreibung achten müssen und wie Sie den besten Partner finden.

Ob reines Finanz- oder umfangreicheres Service-Leasing: Wer seinen Fuhrpark auf diese Weise finanziert, bindet sich in der Regel für mindestens zwei oder drei Jahre an ein bestimmtes Unternehmen. In dieser Zeit fließt je nach Anzahl der geleasten Fahrzeuge eine ganze Menge Geld. Deshalb muss der infrage kommende Dienstleister sorgfältig ausgewählt werden. Schließlich ist ein schneller Ausstieg mit einem erheblichen finanziellen Mehraufwand verbunden.

Die wichtigsten Kriterien

Konditionen, Prozesse, Innovationskraft, Bonität und Unabhängigkeit: Diese fünf Punkte sind die zentralen Kriterien, nach denen Firmenchefs den jeweiligen Dienstleister unter die Lupe nehmen und mit anderen Anbietern vergleichen sollten. Bevor die Auswertung für das Ranking erfolgen kann, muss der Fuhrparkleiter erst eine Ausschreibung erstellen. Grundlagen dafür sind die Analyse der Ist-Situation sowie der Bedarf im Unternehmen.

Eine solche Analyse der derzeitigen Situation ist auch deshalb wichtig, weil die Ergebnisse einer Leasingausschreibung die Entscheidungsgrundlage für die Einführung einer neuen Car Policy, die Aufnahme neuer Fahrzeugmodelle, die Überprüfung alternativer Laufzeiten und Laufleistungen oder den Wechsel von Benzin- zu Dieselmodellen sein können.Steht die Entscheidung für oder gegen einen Dienstleister an, sollte man sich keinesfalls nur auf den Vergleich von Leasingraten beschränken. Ein Best-Offer-Management schließt den Vergleich von Leistungen ebenso ein wie das Abwicklungsprozedere, kundenorientiertes Verhalten und fachkundigen Rat.

Wie gut ein Dienstleister ist, sieht man erst nach einiger Zeit

Wie gut eine Leasinggesellschaft letztlich arbeitet und wie seriös sie kalkuliert, zeigt sich aber erst, wenn man einige Verträge mit ihr abgewickelt hat. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, beim reinen Finanzleasing für einen bestimmten Zeitraum mit mehreren Anbietern zusammenzuarbeiten. Dadurch könnte der Spielraum für niedrigere Leasingraten sinken. Zumindest dann, wenn der Fuhrpark nicht die entsprechende Größe hat.

Rahmenvertrag

Die Fuhrparkkosten lassen sich nicht nur durch das Aushandeln vorteilhafter Leasingkonditionen senken, sondern beispielsweise auch dadurch, dass man sich in Sachen Einkauf die von den Herstellern gewährten Großkundenkonditionen sichert. Am besten in Form eines Rahmenvertrags. In der Regel ist dafür eine Mindestabnahmemenge pro Jahr notwendig. Die schwankt allerdings von Anbieter zu Anbieter kräftig. So sind es beim VW-Konzern fünf, bei BMW zehn und bei Opel 25 Fahrzeuge, um nur drei Beispiele zu nennen. Weitere Voraussetzungen sind in der Regel eine Mindesthaltedauer von sechs Monaten. Außerdem müssen die Autos als Dienstwagen fest angestellter Mitarbeiter oder als Poolfahrzeuge genutzt werden. Viele Hersteller knüpfen den Großkunden-Status zusätzlich daran, wie viele Fahrzeuge ein Unternehmen insgesamt in seinem Fuhrpark hat. BMW verlangt eine Mindestgröße von 50 Fahrzeugen, bei Audi genügen schon 15. Von welcher Marke diese Fahrzeuge sind, spielt keine Rolle.

Verhandlungssache

Verhandeln ist bei Großkundenabkommen alles. Das hört man von etlichen Herstellern. Selbst wenn das Unternehmen uns keine regelmäßige Mindestabnahme zusichern könne, hätten die Vertragshändler im Rahmen ihres Vertriebsprogramms die Möglichkeit, attraktive Einstiegskonditionen zu unterbreiten. Voraussetzung  hierfür ist in der Regel eine Mindestfuhrparkgröße von fünf Fahrzeugen. Verhandeln ist alles: Oft lassen sich Hersteller schon auf Rahmenverträge, wenn der Kundenur drei Autos pro Jahr bestellt.

Rabatt hängt vom Hersteller, Menge und Modell ab

Welche sind nun die konkreten Vorteile eines sogenannten Großkunden? Vor allem natürlich die gewährten Rabatte. Was deren Höhe anbelangt, lassen sich die meisten Hersteller allerdings nur ungern in die Tasche schauen. In der Regel werden die Vorteile individuell vom Handel mit dem Kunden abgestimmt.Doch der Rabatt ist nicht nur von der Abnahmemenge abhängig. Es kommt  auch auf das gewählte Modell an. So ist bei einem businessmäßig ausgestatteten 5er BMW oder einem Audi A6 mehr drin als bei einem Ford Fiesta oder VW Golf. Entsprechend seiner Größe hat jeder Händler seine Marge, die er ausschöpfen kann – oder auch nicht. Schließlich spielt es eine Rolle, ob Gebrauchtfahrzeuge in Zahlung gegeben werden.

Interessant sind auch die oft angebotenen Business-Pakete mit teils subventionierter Sonderausstattung. Volvo etwa bietet derzeit die Business- und Business-Pro-Pakete mit enormen Preisvorteilen an. Auch subventionierte Wartungs- und Verschleiß-Flatrates bekommen nur Gewerbekunden. Wer bei Seat etwa den Leon ST bestellt, für nur 0,99 Cent pro Monat das Wartungs- und Verschleißpaket dazubestellen.

Alles in allem gute Argumente, sich für Großkundenvereinbarungen ins Zeug zu legen. Denn unterm Strich wollen die Händler ja vor allem eines: Fahrzeuge verkaufen – und der Flottenkunde will günstige Konditionen.

Checkliste: Ausschreibung

  • Wie viele Fahrzeuge sollen geleast werden?
  • Wie werden die Fahrzeuge eingesetzt (Pool, Kundendienst, Außendienst, Vorstand)?
  • Wie lange ist die voraussichtliche Haltedauer?
  • Wie viele Kilometer werden voraussichtlich zurückgelegt?
  • Liegen Erfahrungswerte hinsichtlich des optimalen Ersatzzeitpunktes vor?
  • Welche Beschaffungsform ist für kurzfristigen Spitzenbedarf am besten?
  • Gibt es eine Dienstwagenordnung mit Vorgaben für die Fahrzeugauswahl (Hersteller, Fahrzeugklasse, Ausstattung)?
  • Sollen Liefervereinbarungen (Nachlässe) des Kunden oder des Leasinggebers genutzt werden?
  • Soll Finanz- oder Full-Service-Leasing vereinbart werden?
  • Welche Servicemodule reduzieren den eigenen Verwaltungsaufwand?- Referenzkunden?
  • Mit welchen Lieferanten (Hersteller, Händler) arbeitet die Leasingfirma zu welchen Bedingungen (Rabatte etc.) zusammen?
  • Gibt es ein Online-System für Kommunikation?

Checkliste: Wahl des Leasingpartners

  • Referenzkunden?
  • Mit welchen Lieferanten (Hersteller, Händler) arbeitet die Leasingfirma zu welchen Bedingungen (Rabatte etc.) zusammen?
  • Gibt es ein Online-System für Kommunikation, Kalkulation, Reporting, Bestellung?
  • Wie viele Fahrzeuge können pro Jahr bei vorzeitiger Vertragsauflösung kostenfrei zurückgegeben werden?
  • Ermittelt der Leasinggeber den optimalen Ersatzzeitpunkt?
  • Wie werden Mehr- und Minderkilometer abgerechnet?
  • Ist die Rückgabe bei Vertragsende zertifiziert? Gibt es eine Schadenfreigrenze?
  • Welche Reporting-Daten werden wann und in welcher Form zur Verfügung gestellt?- Gibt es eine Werkstattbindung?