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Autogas für Direkteinspritzer Neues LPG-System entwickelt

Autogas, LPG, HTW Foto: Projekt S 1000 Plus/Fontaine

Umrüstung moderner Direkteienspritzer möglich

Bislang gilt: Autogas und Direkteinspritzer vertragen sich nicht. Jetzt hat das Institut Automotive Powertrain der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlands (HTWdS) nach eigenen Angaben ein neues LPG-System für Benzin-Direkteinspritzer entwickelt. Damit sei es möglich, künftig auch Benzinmotoren umzurüsten, die mit Membran-Hochdruckpumpen ausgerüstet sind. Da es im Autogasbetrieb bei diesen Aggregaten in bestimmten Situationen in der Pumpe zur Dampfblasenbildung kommt, werden solche Motoren bis jetzt nicht umgerüstet.

1.000 Kilometer Reichweite

Zusammen mit Partnern wie dem Autogaslieferanten Westfalen oder der Sachverständigenorganisation KÜS erprobt die Hochschule im sogenannten Projekt S 1000 Plus die Technik in einem Peugeot 5008. Dieser soll als monovalentes Autogasfahrzeug – es befindet sich also kein zusätzlicher Benzintank an Bord – eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometer erzielen. „Unsere Entwicklung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass wir auch bei den serienmäßig verwendeten Membranpumpen und hohen Umgebungstemperaturen eine Gasblasenbildung sicher ausschließen können, sagt Professor Thomas Heinze, der Leiter des Instituts Automotive Powertrain.

Entscheidend bei der Hochdruckpumpe sei eine effektive und zugleich raumsparende Kühlung. Hier hätten die Saarbrücker Wissenschaftler ein System entwickelt, das in den kommenden Wochen zum Patent angemeldet werden soll.

Der alleinige Einsatz von LPG habe dabei zwei Vorteile: Zum einen entfalle die Rußbildung, mit der zurzeit alle Benzin-Motorenentwickler zu kämpfen hätten. Zum anderen könne so der innermotorische Wirkungsgrad erhöht werden, da Autogas eine deutlich höhere Klopffestigkeit habe als konventioneller Ottokraftstoff.