Autohandel Immer weniger kleine Händler

Foto: Lea Fuji

Eine Studie enthüllt: Den Autohandel ereilt dasselbe Schicksal wie den klassischen Einzelhandel. Künftig beherrschen die Großen den Markt, die Zahl der kleinen Händler sinkt.

Bis zum Jahr 2020 soll die Zahl der Automobilhändler deutschlandweit auf 4.500 sinken, so eine Prognose des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Ende 2015 lag ihre Zahl bei 7.400, im Jahr 2014 gab es noch 7.800 wirtschaftlich und rechtlich selbstständige Autohändler. Zur Jahrtausendwende wurden in Deutschland hingegen noch 18.000 Autohäuser gezählt.

Die Gründe für den Rückgang sehen die Analysten im weitgehend gesättigten Automobilmarkt und dem hohen Wettbewerbsdruck in der Branche. Vor allem die Internet-Börsen fachen demnach den Preiswettbewerb an. Hinzu kommt eine verstärkte Expansionsstrategie der großen Automobilhandelsgruppen in den letzten Jahren.

Große Handelsgruppen erhöhen ihren Absatz

Nach den Erhebungen des IFA haben die 100 größten Handelsgruppen im Jahr 2015 knapp 21 Prozent der gesamten Neuzulassungen verkauft. Allein die 20 größten haben ihren Absatz im vergangenen Jahr um knapp 15 Prozent erhöht, während der Markt 2015 um lediglich 5,6 Prozent stieg. Unter den deutschen Autohändlern gibt es mittlerweile sechs Umsatz-Milliardäre. Angeführt wird die Liste von der Emil Frei Gruppe Deutschland in Stuttgart, die 2015 1,78 Milliarden Euro Umsatz machten und 56.900 Neuwagen verkauften.
 
Der starke Konzentrationsprozess ist nach Einschätzung der Experten auch ein Grund für den Beschäftigungsrückgang in der Branche. Im vergangenen Jahr sind 1.200 Arbeitsplätze im Kfz-Gewerbe verloren gegangen.