Autokauf Diese Ausstattung steigert den Restwert

VW Caddy, Flotte, Fuhrpark, Dummy Foto: Foto: VW, Montage: firmenauto 7 Bilder

Wer von Anfang an auf die richtige Sonderausstattung achtet, kommt beim Wiederverkauf besser weg. Nicht alle Extras rentieren sich allerdings.

Herr Müller hat es ja eigentlich nur gut gemeint. In seinem Fuhrpark stehen nur Autos mit Navi, Lederausstattung und Leichtmetallfelgen. Und damit im Winter keiner der Mitarbeiter frieren muss, haben auch alle eine Standheizung. Das Geld für die Sonderausstattung bekommt er ja beim Wiederverkauf wieder rein – denkt er zumindest. Doch hier ist Vorsicht geboten: "Für einen drei Jahre alten Gebrauchten lassen sich noch 50  Prozent des ursprünglichen Kaufpreises erzielen, für die beim Kauf des Autos allgemein teuer bezahlten Extras in der Regel nur noch 25 bis 30 Prozent", erklärt Schwacke-Geschäftsführer Michael Bergmann.

Je größer das Auto, desto länger die Ausstattungsliste

Ganz ohne Sonderausstattung geht es natürlich auch nicht. Sonst werden die Autos später zu Ladenhütern, die nur zu einem stark reduzierten Preis wieder vom Firmenhof verschwinden. Grundsätzlich gilt: Je größer das Auto, desto wichtiger wird die gehobene Ausstattung für den Wiederverkauf.

Schon bei den Kleinwagen gibt es Ausstattungsmerkmale, an denen Flotten­manager nicht sparen sollten: Klima­anlage, Zentralverriegelung oder elektrische Fensterheber sind unter anderem ein Muss. In der Oberklasse gehören beispielsweise Automatikgetriebe, Lederausstattung, Xenonlicht und ein fest eingebautes Navi unbedingt dazu. Ein falsch konfigurierter Wagen mit einer Ausstattungs-Sparversion kann im oberen Segment sonst schnell an Restwert verlieren und zum Hemmschuh werden.

Nachgefragte Extras sind wertvoll

Doch auch in der Mittelklasse haben ausgemusterte Dienstwagen mit Navi und Xenon bessere Verkaufschancen. Fast die Hälfte aller gebrauchten Mittelklassefahrzeuge haben heute ein Navi an Bord, ein Drittel Xenonlicht. Die Erfahrungen der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) zeigen, dass Extras, die in den einzelnen Segmenten am häufigsten nachgefragt werden, auch am wertvollsten sind.

An dieser Faustregel sollten sich Fuhrparkleiter auch in puncto Assistenzsysteme halten. Hier lässt sich noch schwer voraussagen, was in ein paar Jahren Standard ist und was nicht. Allgemein gilt aber auch hier: Bei kleineren Autos ist der Anspruch lange nicht so hoch. Lediglich ESP wirkt sich bei den Kleinwagen positiv auf den Restwert aus. Nach Tempomaten oder Parkpiepsern verlangt in diesem Segment kaum ein Käufer.

Teure Sonderausstattungen treiben nicht immer den Preis in die Höhe

Nach Meinung der DAT wird ein drei Jahre alter Kompaktwagen mit Assistenzsystemen wie Spurhalte-, Totwinkelwarner und Abstandstempomat keinen höheren Wert erreichen als ein vergleichbares Auto mit Basisausstattung. Der Wagen wird sich aber schneller verkaufen lassen. In der Oberklasse wird mit den genannten Extras sicherlich ein höherer Restwert herausspringen. Tipp: Fragen Sie Ihren Händler nach den gängigen ­Assistenten in der jeweiligen Fahrzeugklasse. Die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter sollte aber immer Vorrang haben gegenüber dem bestmöglichen Restwert – egal in welchem Fahrzeugsegment

Die Deutschen mögen es dezent

Nicht nur die Ausstattung hat Auswirkung auf den Restwert eines Fahrzeugs, die Außenlackierung spielt ebenfalls eine große Rolle. Auch hier zählt: Am besten verkauft sich die Farbe, welche die Autofahrer am meisten bestellen. In Deutschland bevorzugt ein Drittel der Autokäufer die Farbe Schwarz. Fast genauso viele wünschen sich ihr Auto in Silber oder Grau. Auffällige Farben wie Grün, Gelb oder Violett werden nur ganz selten gewählt. Es kommt aber auch darauf an, für welchen Zweck das Fahrzeug eingesetzt wird. Ein Transporter in Weiß ist gängiger als ein schwarzer. Die Innenausstattung sollte ebenfalls zur Außenlackierung passen.