Autonomes Parken Ciao Parkplatzsuche!

Autonomes Parken Foto: Kai-Uwe Knoth

Ohne Stress, ohne Kratzer und vor allem ohne Zeitverlust: Im Parkhaus der Zukunft sucht der Firmenwagen selbstständig seinen Stellplatz.

Pro Jahr verschwenden Deutschlands Autofahrer im Durchschnitt 41 Stunden mit der Suche nach einem Parkplatz. Diese Zeit können sie in Zukunft besser nutzen, denn bald finden Autos selbstständig einen Stellplatz. Autonomes Parken ist nicht nur stressfrei und zeitsparend. Es spart außerdem viel Platz. Im Vergleich zu heute würden bis zu 20 Prozent mehr Autos in ein Parkhaus passen – ohne Kratzer oder Schrammen. Damit stünden nicht nur mehr Stellplätze zur Verfügung, sondern sie wären auch besser ausgelastet. Denn das Parkhaus von morgen weiß genau, wer gerade krank oder auf Dienstreise ist und vergibt einen leer stehenden  Stellplatz in diesem Fall an einen anderen Kunden oder Arbeitskollegen.


Daimler startete bereits letzten Sommer in Kooperation mit Bosch ein Pilotprojekt im Parkhaus des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart. Beim Automated Valet Parking stellt ein Kunde sein Auto in einer sogenannten Drop-off-Area in der Einfahrt ab und gibt per Smartphone-App den Befehl zum Einparken. Danach kann man direkt los, denn der Wagen fährt sofort wie von Geisterhand zu einem freien Stellplatz. Eine Überwachung ist überflüssig, da die angebrachten Sensoren den Wagen durch das Parkhaus leiten. Das Abholen des Wagens ist genauso unkompliziert. Man gibt dem Auto auch hier per Smartphone den Befehl zum Ausparken und kann es kurze Zeit später in der Pick-up-Area abholen.

Ganz ähnlich funktioniert Autonomous Parking, das VW in Kooperation mit dem Hamburger Flughafen und der Freien und Hansestadt Hamburg erprobt und weiterentwickelt. Ab 2020 sollen die ersten Kunden den neuen Service im Parkhaus ausprobieren können. Das autonome Parksystem am Hamburger Flughafen-Terminal funktioniert ebenfalls via Smartphone. Einen Stellplatz bucht der Kunde hier schon zu Hause per App im Voraus. Am Flughafen stellt er sein Auto vor der Schranke ab, schließt es ab und  startet per App den Befehl zum Einparken, das war’s. Während der Reisende zum Terminal läuft, sucht sich sein Auto selbstständig einen freien Stellplatz.

Im Parkhaus orientiert sich der Wagen durch Bildmarker an den Wänden. E-Autos fahren direkt auf Stellplätze mit Ladesäulen und werden bei Bedarf geladen. Wenn der Kunde weiß, wann er das Auto wieder abholen möchte, sagt er dem Auto via Smartphone Bescheid. Der Wagen sucht sich daraufhin einen freien Stellplatz, der näher an der Ausfahrt liegt. So muss der Kunde nicht länger warten als nötig. Abgerechnet wird schnell und ohne Schlangestehen ebenfalls per App. 

Doch damit nicht genug: Während der Besitzer eines Fahrzeugs auf Reisen ist, kann er sich über den We-Deliver-Service von VW bestellte Pakete oder Päckchen in den Kofferraum liefern lassen oder einen Reinigungsservice nutzen, der die frisch gereinigte Wäsche direkt ins Auto hängt.

Apps für die Parkplatzsuche

Bei Ampido vermieten Besitzer ihre privaten Parkplätze oder Garageneinfahrten flexibel stundenweise. Verfügbarkeiten sowie die Parkgebühren legt man über die Website ampido.de fest.

Park.ME liefert Infos über die Kosten und die Abstelldauer von über 60 Städten in Deutschland und Österreich. Abgerechnet wird minutengenau, bezahlt wird per Rechnung oder geladenem Guthaben. Wichtig: Es muss eine Parkvignette im Auto liegen. Dann erkennen die Ordnungshüter, dass ein Parkschein gelöst wurde.

Mit Easy Park ist die lästige Suche nach Parkscheinautomaten vorbei. In mehr als 30 deutschen Städten bezahlt der App-Nutzer per Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte. Auch hier gibt es eine Vignette fürs Auto.

Park Now zeigt Stellplätze in der Umgebung an – sei es am Straßenrand oder im Parkhaus. Per App startet und beendet der Nutzer die Parkzeit, im Parkhaus geht alles sogar ticketlos. Minutengenau bezahlt wird am Monatsende per Lastschrift und Kreditkarte. Wer sich nicht registriert, kann auch beim Mobilfunkanbieter abrechnen.

Mit ParkU reserviert der Nutzer seinen Parkplatz in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden bis zu sechs Monate im Voraus. Bezahlt wird direkt übers Handy via Kreditkarte oder Paypal. Die Parkzeit ist individuell wählbar. Außerdem filtert die App nach Parkplatztypen.

Park and Joy ermittelt die aktuelle Parkzone mit aktuellen Preisen und Parkvorschriften in Hamburg. Die Parkzeit kann der Nutzer in der App individuell verlängern oder verkürzen. Eine Smart-Park-Vignette muss auch hier ins Auto.