Batterie Billiger und effizienter

Foto: Bosch

Zu teuer und zu wenig Reichweite – heute zwei wichtige Kritikpunkte an Elektroautos. Schon in fünf Jahren könnte das anders sein, sagt Automobilzulieferer Bosch.

Dank einer neuen Batterietechnik können Elektroautos in fünf Jahren mehr als doppelt so weit fahren wie heute und sind dabei deutlich günstiger. Die Prognose des Automobilzulieferer Bosch basiert auf neuesten Entwicklungen im Batteriebereich, die die Stuttgarter im Rahmen der IAA (bis 27. September) präsentieren.

Zulieferer und Hersteller forschen seit Jahren an leistungsstärkeren Batterien. Zellen sind dabei ein wichtiger Baustein, besteht doch die Batterie eines Elektroautos letztlich aus vielen zusammengeschalteten Zellen. Mit dem kürzlichen Zukauf des amerikanischen Start-ups Seeo verfügt Bosch nun über erste Musterzellen mit neuer Technik.

Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, spricht von "disruptiver Start-up-Technik" - also einer Technik, die das bisher Dagewesene verdrängt -  die auf breites Systemwissen und finanzielle Mittel eines Weltunternehmens trifft. "Die Festkörperzelle könnte eine entscheidende Durchbruchstechnologie sein", so Denner. Bosch sieht das Potenzial, mit den neuen Festkörperzellen die Energiedichte bis 2020 mehr als zu verdoppeln und die Kosten deutlich zu senken.

Die Batteriekapazität lässt sich mit verschiedenen Methoden verbessern. Beispielsweise spielt in der Zellchemie das Material der Plus- und Minuspole (Kathode und Anode) eine große Rolle. Bei aktuellen Lithium-Ionen-Batterien ist die Energiedichte unter anderem dadurch limitiert, dass die Anode zu großen Teilen aus Graphit besteht. Durch die Festkörper-Technologie kann laut Bosch die Anode aus reinem Lithium gefertigt werden, was die Speicherfähigkeit deutlich erhöht. Die neuen Zellen kommen zudem ohne Flüssigelektrolyt aus und sind somit nicht brennbar. "Die reine Lithium-Anode ist ein großer Innovationssprung im Aufbau der Batteriezelle", so Denner.

Im Jahr 2025 werden nach Prognosen des Unternehmens rund 15 Prozent aller weltweit gebauten Neufahrzeuge elektrischen Antrieb haben. In Europa sollen dann sogar mehr als ein Drittel aller neuen Autos elektrisch angetrieben werden, die meisten als Plug-in-Hybride.