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Auslaufmodelle Hier sollten Sie zuschlagen

Honda Civic Foto: Honda 3 Bilder

Schnell noch einen billigen Firmenwagen kaufen? Dann schlagen Sie doch bei einem Auslaufmodell zu, die sind besonders günstig zu bekommen.

Wenn bei einem Auto der Modellwechsel ansteht oder überarbeitete Versionen in den Handel kommen, müssen Fahrzeuge der alten Generation vom Hof. Schnäppchenjäger können hier gute Preise erzielen, verkaufen die Händler Auslaufmodelle doch oftmals deutlich unter Listenpreis.

Wer ausreichend Verhandlungsgeschick mitbringt und auf den richtigen Händler trifft, kann durchaus direkte Rabatte oder sonstige Preisvorteile von 30 Prozent erzielen. Zwar bringt ein Auslaufmodell beim Wiederverkauf etwas weniger ein als der knapp jüngere Nachfolger, unterm Strich lohnt sich die Wahl finanziell aber in der Regel doch. Und nicht nur der Preis ist gut, sondern auch die Qualität. Die ist zum Ende der Bauzeit nämlich ausgereift. Kinderkrankheiten sind nicht mehr zu erwarten.

In der Regel werden Pkw-Modelle heutzutage sechs bis acht Jahre lang gebaut. Nach der Hälfte der Zeit gibt es meist ein sogenanntes Facelift, bei dem Design und Technik aufgefrischt werden. Für Händler und Hersteller bedeuten diese Daten immer eine Zäsur. Denn nach einem Modellwechsel oder Facelift sind die alten Fahrzeuge kaum mehr zu verkaufen. Ehe der Nachfolger vorfährt müssen sie daher dringend vom Hof. Besonders groß ist der Druck für asiatische Importeure. Anders als deutsche und die meisten europäischen Hersteller bauen sie ihre Neuwagen nicht erst auf Bestellung, sondern auf Vorrat. Wann ein Auto zum Auslaufmodell wird, lässt sich am einfachsten auf einer Messe beobachten. Die dort gezeigten Neuheiten kommen in der Regel innerhalb des nächsten halben Jahres auf den Markt.

Suzuki SX4 S-Cross

Auch zurzeit gibt es zahlreiche Modelle, die vor der Ablösung stehen. Für Schnäppchensucher könnte sich etwa der Besuch beim Suzuki-Händler lohnen. Bei den Japanern hat sich bereits die deutlich geliftete Ausführung des SX4 S-Cross für den Herbst angekündigt, die sich vom aktuellen Modell schon äußerlich prägnant unterscheidet und eher wie ein ganz neues Fahrzeug als wie ein überarbeitetes Auto wirkt. Auch technisch hat sich einiges geändert, ohne jedoch dass dadurch das aktuelle Modell veraltet wirken würde. Dazu kommt: Das kleine SUV zählt aufgrund fairer Ausstattungs-Preise und günstiger Allrad-Technik eh schon zu den Preis-Leistungs-Tipps auf dem Markt. 16.378 Euro (alle Preise netto) werden laut Preisliste für das Einstiegsmodell mit Frontantrieb fällig, den günstigsten Allrader gibt es für 19.487 Euro. 

Honda Civic

Ebenfalls Verhandlungsspielraum dürfte es beim Honda Civic geben. Zwar kommt die neue Generation erst Anfang 2017, Bilder und erste Daten sind aber bereits bekannt. Die 10. Auflage des Kompakten wird wieder ein Stück europäischer, wer den exotischen Charme des Vorgängers schätzt, sollte also vorher noch zugreifen. Auch, weil der Honda aktuell ein durchaus ausgereiftes Auto mit schönem Diesel und sogar einer Kombi-Version ist. Ob es die bei der Neuauflage wieder geben wird, ist fraglich. Die Preise starten bei 14.277 Euro.

Renault Scénic

Wer ein Familienauto sucht, das kein SUV ist, hat es künftig zunehmen schwer. Mit dem Renault Scénic wandelt sich künftig sogar einer der Van-Pioniere zum Crossover. Wer einen klassischen Kind-und-Kegel-Shuttle sucht, findet den für einige Wochen noch beim aktuellen Modell – inklusive riesigem Gepäckraum, praktischem Sitzkonzept und Ablagen ohne Ende. Die Preise starten bei 16.210 Euro.

Auch bei Volvo sollten Nostalgiker schnell sein. Die Schweden lösen den Volvo V70 im Herbst durch den V90 ab – ein bildschöner Business-Kombi, der aber deutlich edler ausfällt als das handfeste und bodenständige aktuelle Modell. Auch die charakteristische Kastenform fällt künftig weniger prägnant aus. Da Volvo in Sachen Sicherheit traditionell zur Avantgarde zählt, ist auch der "alte" Kombi in dieser Hinsicht gut bestückt. Und auch die Motoren sind zum Großteil relativ frisch. Die offizielle Preisliste startet bei 32.142 Euro.

Generell gilt bei der Schnäppchenjagd jedoch: Die einzelnen Hersteller und auch ihre individuellen Händler gehen höchst unterschiedlich mit dem drohenden Preisverfall um. Hohe Barrabatte sind tendenziell weniger beliebt. Um diese zu verhindern sind etwa Sondermodelle mit Ausstattungsdetails versehen, die ansonsten hohe Aufpreise kosten würden.

Noch beliebter sind beim Händler die sogenannten Tageszulassungen. Dabei wird ein Neuwagen pro forma kurz zugelassen und kann anschließend mit hohen Rabatten als Neuwagen verkauft werden, ohne dass das Preisgefüge des Herstellers in Unruhe geraten würde.

Nicht zuletzt lohnt sich aber in vielen Fällen auch das zähe Verhandeln mit dem Händler. Sobald die ersten Informationen über einen Modellwechsel bekannt sind, hat der Kunde gute Argumente für einen Preisnachlass auf das aktuelle Fahrzeug an der Hand. Mit den üblichen Prozenten plus Fußmatten muss man sich nicht unbedingt zufriedengeben. Nicht zuletzt deswegen machen die Hersteller auch aus jeder Modellneuheit ein großes Geheimnis. Dringen Informationen zu früh an die Öffentlichkeit, beschweren sich regelmäßig die Vertragshändler in der Konzernzentrale.