Citroen C3 VTi82 So fährt der neue Dreizylinder

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Einen Dreizylinder gibt es künftig auch im Citroen C3. Weniger Hubraum, mehr Leistung: Eine erste Ausfahrt im VTi82 lässt den Vorgänger alt aussehen.

Die Ente hatte zwei, ihre Nachkommen vier und ihre Urenkel nun derer drei. Ein Blick unter die Haube der Basisbenziner im C3 zeigt, um was es geht: Downsizing nach Lehrbuch, weniger Hubraum, aber mehr Leistung. Ein „Pure Tech“ genannter Dreizylinder ersetzt ab sofort den vierpöttigen Vergleichsvorgänger. Dessen Grundform saß schon im Visa oder BX. Insofern darf man schon mal was Neues aus dem Motorenwerk im lothringischen Trémery erwarten.

20 Kilo leichter und 10 PS stärker

Dort lässt PSA nun einen gut 20 Kilo leichteren Motor mit 1,2 Liter Hubraum vom Band. Im Vergleich zur letzten Version des Vorgängers bringt er zehn PS mehr und braucht 1,9 Sekunden weniger, um den C3 auf Tempo 100 zu bringen. Das maximale Drehmoment von 118 Nm liegt schon bei 2.750/min an. Der bisherige 1,4 Liter entwickelte das gleiche Moment, aber erst bei 3.300/min. In Sachen Effizienz also ein beachtlicher Sprung. Citroen hat dafür das Verhältnis von Bohrung zu Hub geändert. Aus 75 x 77 mm sind 75 x 90,5 mm geworden. Der Langhuber ist somit zum Extralanghuber mutiert, dessen Leistungsausbeute anders ausfällt.

Der Motor braucht Drehzahl, damit etwas geht

Das Maximum von 82 PS schafft der neue erst bei 5.750/min (vorher: 72 PS bei 5.200/min). Und das spürt man: Der kleine Saubermann braucht Drehzahl, um wenigstens den Anschein von Spritzigkeit zu wahren. Zu frühes Hochschalten bei niedriger Drehzahl straft auch er mit jener Behäbigkeit, die sein Vorgänger an den Tag legte. Doch im mittleren und oberen Drehzahlbereich hat der Kleine die Nase vorn. Vor allem die Laufruhe hat sich deutlich verbessert: Während es den Vierzylinder bei ernstgemeinten Beschleunigungsversuchen oder unter Volllast ordentlich durchschüttelte, sorgen im VTi82 neue, gegenläufige Ausgleichswellen für einen ordentlichen Schwingungs- und Geräuschkomfort.

Ausstattungstipp: Panoramascheibe ordern!

Apropos Komfort: Für unsere erste Ausfahrt mit dem Dreizylinder durfte es die gehobene Ausstattungsvariante „Exclusive“ sein. Das heißt mit anklappbaren Spiegeln und Parksensoren im Heck. Vor allem aber mit dem Bonbon der Aufpreisliste: der sehr weit nach hinten ziehenden Panoramafrontscheibe. Die erweist sich gerade im Stadtverkehr als äußerst nützlich. Ermöglicht sie doch ein verrenkungsfreies Erkennen von Ampeln und Schildern, die über der Fahrbahn platziert sind. Auf Überlandstrecken sorgt sie für ein Raumgefühl, das als Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse gelten darf.
Die Zeiten also haben sich geändert. Wo früher frisiert und aufgebohrt wurde, was das Zeug hielt, zeigt dieses Auto, dass Downsizing Sinn macht. Da mögen sich die beiden Tuning-Legenden Gordini und Rédélé noch so oft im Grabe umdrehen. Der VTi82 verrichtet seinen Job so, wie man es erwarten darf. Sparsam, nicht sportlich. Aber eben auch keinesfalls spartanisch. In Frankreich wird er dank des dort so wichtigen CO2-Wertes von 104 g/km zum Renner werden. In Deutschland wird es die Zapfsäule entscheiden. Erweisen sich die Verbrauchsangaben von 4,5 Liter als realistisch, rückt das Auto ein gutes Stück nach vorne auf der Einkaufsliste der Fuhrparkleiter.

*) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.
Quelle Betriebskosten: Dekra, Stand: Dezember 2012