Citroën GS Allez les Bleus

Citroën GS, Front Foto: © Archiv 4 Bilder

Citroën hatte mit dem 2 CV ein Auto für alle kreiert. Zudem hat der französische Automobilbauer mit dem GS technische Quantensprünge vollzogen.

Ein Dienstwagen der Mittelklasse anno 1970 – das bedeutet in der Regel VW Käfer oder Opel Kadett. Konkurrenzfähige, zeitgemäße Autos. Bis im Herbst des Jahres Citroën den GS auf dem Pariser Salon enthüllte. GS stand für Grand Série. Ein Auto für die Massen also. Da hieß es aufpassen für die Konkurrenten: Citroën hatte mit dem 2 CV bewiesen, wie das geht und mit der GS zudem technische Quantensprünge vollzogen. So viel vorneweg: Der GS hat es geschafft. Mit gut 2,7 Millionen Stück zählt er zu den erfolgreichsten Autos seiner Zeit überhaupt. Dass er auch in Firmen hierzulande als Mobilitätsmacher so beliebt war, hatte handfeste Gründe. Der erste war die fast schon gewaltsame Drosselung seines sparsamen Einlitermotors. Zumindest auf dem Papier standen nur 54 PS. Damit fiel er in die damals äußerst günstige "55 PS-Versicherungsklasse" von Käfer oder Kadett. Citroën hatte mit dem GS seinen Fuß in den Flotten.

Qualität ist, wenn's bis zur Auslieferung hält

Dem tat selbst die damals noch etwas nonchalante Verarbeitung keinen Abbruch. Qualität ist, wenn’s bis zur Auslieferung hält. Was allerdings nur für solch profane Dinge wie Schalter, Knöpfchen oder Rostvorsorge galt. Die Technik war über jeden Zweifel erhaben. Dem Vorbehalt der Fuhrparkleiter gegen die hydropneumatische Federung begegnete Citroën mit einer zweijährigen Garantie bis 100.000 km – zusammen mit dem moderaten Verbrauch von 6,2 Litern der standfesten Boxer ein echtes Argument.

Zehn Jahre nach seiner Markteinführung kostete der Citroën – mittlerweile mit zeitgenössischem Plastikschmuck als GSA verkauft – 9.550 Mark. "auto motor und sport" zeigte sich beeindruckt: "Selbst wer den doppelten Preis für ein anderes Auto investiert, wird damit nicht besser gefedert fahren." Doch das war längst nicht alles. Welches Auto hatte schon einen Lupentacho, eine Sattelitenbedienung am Lenkrad oder einen Radioschacht zwischen den Sitzen?