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E-Bikeboard, Segway, Tribred Drei E-Mobile im Vergleich

Personal Transporter, Dreimal E-Mobilität Foto: Karl-Heinz Augustin 11 Bilder

Dreimal E-Mobilität fürs Betriebsgelände. ecoFleet hat mit E-Bikeboard, Segway und Tribred drei e-mobile Alternativen auf Alltagstauglichkeit und Spaßfaktor getestet.

Kinder, Kinder. Wie gut, dass die Dinger schnell sind. Jetzt weiß ich, wie sich Postboten fühlen, wenn Nachbars Rauhaardackel kläffend nach ihren Hosenbeinen trachtet. "Wir wollen auch mal fahren, wir wollen auch mal fahren", brüllen fünf Jungs im Chor, als ich mit dem Elektro-Trikke Tribred UPT (Ultra light Personal Transport) um die Ecke biege. Tags zuvor hatte schon das Segway die Blicke der Kleinen auf sich gezogen, aber nicht derart hysterische Ausbrüche hervorgerufen. Gefühlte 150 Meter rennt die Rasselbande hinter mir her. Den Gasgriff einen Tick weitergedreht, ebbt das Getrappel aber schnell ab – das Tribred schafft fast 30 km/h. Wobei weniger die Geschwindigkeit als vielmehr die Kurvenlage beeindruckt. Denn man fährt nicht, nein, man carvt um die Ecke. Das dreirädrige Sportgerät simuliert sozusagen Ski fahren auf der Straße.

Carving für die Straße – das Trikke Tribred macht unheimlich Spaß

Oder sagen wir besser auf asphaltiertem Untergrund. Denn eine Zulassung für den Straßenverkehr besitzt das Dreirad nicht. Der Hersteller hat es dennoch für den gewerblichen Einsatz konzipiert – etwa auf Flughäfen, Baustellen oder generell weitläufigen Betriebsgeländen. Anzugträger könnten sich an der auffallend sportlichen Optik stören, zudem steht man so breitbeinig auf dem Gerät, dass weder hohe Absätze noch Kleid oder Rock darauf infrage kommen. Das wiederum haut auf dem Segway ohne Probleme hin.

Apropos Hinhauen. Natürlich wollten viele Kollegen selbst mal aufsteigen, was zu 90 Prozent funktionierte, ein unsanfter Abwurf war allerdings dabei. Wenn man's aber raus hat, ist die Steuerung genial: einfach das Körpergewicht in die Richtung verlagern, in die man möchte. Das Ganze geht so subtil vonstatten, dass selbst enge Büroflure zur Elektropiste gereichen. Sogar geschlossene Türen lassen sich behände passieren – herantasten, anhalten, Tür öffnen, durchfahren. Wenden auf der Stelle? Kein Problem. Längere Strecken liegen dem zweirädrigen Elektromobil allerdings weniger.

Zwar erreicht das Segway 20 km/h, eine konstante Geschwindigkeit zu fahren erweist sich aber als Ding der Unmöglichkeit. Der Weg vom Büro nach Hause – Straßenzulassung inklusive Mofa-Nummernschild inbegriffen – gerät so zur Wank-Arie aus Beschleunigen und Bremsen. Kommt einem dann eine etwas gröbere Steigung in die Quere, macht das Elektro-Mobil schlapp – wer sein Fahrzeug liebt, der schiebt. Oder zieht es vielmehr äußerst mühsam den Berg hoch.

Bauchschmerzen dürfte Firmen der horrende Anschaffungspreis von 6.700 Euro bereiten. Importeur Yoove aus Berlin vermietet die Segways daher in erster Linie – stunden-, tage-, wochen- oder monatsweise, die Preise starten bei 14,90 Euro. Für das E-Bikeboard wiederum stellen Steigungen keinerlei Schwierigkeiten dar. Sein 1.000 Watt starker Radnabenmotor erklimmt alles, was sich ihm in den Weg stellt. Mag es auch das konventionellste Fahrzeug des Trios sein – mit Sitz fährt es sich schon fast wie ein Mofa – das Bikeboard bringt gleichzeitig die besten Allroundeigenschaften mit.

Ob für den Weg zur Arbeit, die kurzen Trips auf dem Betriebshof oder zusammengeklappt im Kofferraum des Dienstwagens, es macht alles mit. In die Kurven legen geht auch, nur eben nicht ganz so spektakulär. Bei der Reichweite schenken sich die drei nichts, sie kommen alle mit einer Ladung 30 bis 40 Kilometer weit. Die Ladezeiten variieren nur gering. Das Segway hängt mit sechs bis acht Stunden am längsten an der Dose, Tribred und E-Bikeboard reichen vier bis fünf Stunden – bei den beiden Dreirädern lassen sich die Akkus einfach abziehen, das Segway muss in Gänze laden. Was es beispielsweise zu Hause schwierig, wenn nicht gar unmöglich macht. Allen E-Mobilen gemeinsam: Fahren darf sie nur, wer einen Mofaführerschein hat, allem Geschrei zum Trotz.

Segway PT i2

Konzept/Vertrieb

  • Zweirädrige Mobilitätshilfe, Gewicht: 48 kg
  • Deutscher Importeur/Vermieter: www.yoove.com

Motor/Batterie/Antrieb

  • Zwei bürstenlose DC Servomotoren
  • Zwei Lithium-Ionen-Batterien, 5,8 Ah (73,6 V)
  • Ladezeit: sechs bis acht Stunden

Fahrleistungen

  • Höchstgeschwindigkeit 20 km/h
  • Reichweite maximal 38 km

Einsatzbereich

  • Büro: ● ● ● ○ ○
  • Betriebsgelände: ● ● ● ● ●
  • Stadt: ● ● ○ ○ ○
  • Spaßfaktor: ● ● ● ○ ○

Preis

  • 6.690 Euro

Trikke Tribred UPT

Konzept/Vertrieb

  • Dreirädrige Mobilitätshilfe, Gewicht: 20 kg
  • Niederländischer Importeur: www.trikke-europe.com

Motor/Batterie/Antrieb

  • ElektrischerFreikupplungsnabenmotor, Leistung: 350 Watt
  • Austauschbarer Lithium-Ionen-Akku, 11,25 Ah (48 V)
  • Ladezeit: vier bis fünf Stunden bei 220 V

Fahrleistungen

  • Höchstgeschwindigkeit 28 km/h
  • Reichweite maximal 35 km

Einsatzbereich

  • Büro: ○ ○ ○ ○ ○
  • Betriebsgelände: ● ● ● ● ○
  • Stadt: ○ ○ ○ ○ ○
  • Spaßfaktor: ● ● ● ● ●

Preis

  • 1.424 Euro

E-Bikeboard A 1000 EU

Konzept/Vertrieb

  • Dreirädrige Mobilitätshilfe, Gewicht: 35 kg
  • Orange Bike Concept: www.e-bikeboard.de

Motor/Batterie/Antrieb

  • Elektrischer Radnabenmotor, Leistung: 1.000 Watt
  • Zwei austauschbare Lithium-Ionen-Akkus, 11 Ah (53 V)
  • Ladezeit: vier bis fünf Stunden

Fahrleistungen

  • Höchstgeschwindigkeit ca. 30 km/h
  • Reichweite maximal 40 km

Einsatzbereich

  • Büro: ○ ○ ○ ○ ○
  • Betriebsgelände: ● ● ● ● ●
  • Stadt: ● ● ● ● ●
  • Spaßfaktor: ● ● ○ ○ ○

Preis

  • 2.895 Euro