Der BMW 1er ist der Sportlichste unter den Kompakten. Kommt der Münchner auch mit nur 116-Diesel-PS aus? Fahrbericht.
Ein wenig überraschend war es schon: Bei Firmenauto des Jahres haben Fuhrparkleiter den BMW 1er in der Kompaktklasse zum besten Dienstwagen gewählt – und das eben noch vor den wesentlich jüngeren Konkurrenzmodellen wie Mercedes A-Klasse, Audi A3 und VW Golf. Die Flottenmanager haben den Münchner aber penibel durchgecheckt und wir können die Entscheidung sehr gut nachvollziehen.
Ob das schmal geschnittene Cockpit, das sich wie ein Maßanzug um den Fahrer schmiegt oder die hochwertig anmutenden Materialien, der BMW überzeugt in allen Lagen. Gut, die Münchner sind nicht mit irgendeinem 1er nach Rust gereist. Der 120d xDrive hat den Fuhrparkleitern reihenweise den Kopf verdreht. 184-Diesel-PS und dazu noch Allradantrieb, da kann kaum einer widerstehen.
Rund sechs Liter im Testverbrauch
Power ist immer gut, Traktion auch. Doch wie sieht es mit den schwächeren Motorisierungen aus, dem 116d beispielsweise? Auch der macht mit Hinterradantrieb schon richtig Laune. Seine Kraft entfaltet der Vierzylinder gleichmäßig und unangestrengt, schiebt in jeder Drehzahllage freudig nach vorn. Dem kultivierten Diesel steht aber auch die gemütliche Gangart gut zu Gesicht. Mit seinen zwei Litern Hubraum und 260 Nm Drehmoment segelt er ohne zu murren im untertourigen Bereich, ackert sich auf Befehl mühelos das Drehzahlband nach oben. Autobahnetappen nimmt der 116d dank Sechsgang-Getriebe ebenfalls entspannt. Das zeigt sich auch beim Verbrauch. Etwas über sechs Liter schluckte der 116d im Test mit vielen schnellen Kilometern.
Verzicht auf Leistung heißt aber nicht automatisch Verzicht an Ausstattung. Business-Features aus der Oberklasse wie Achtgang-Automatik, adaptives Fahrwerk, hochauflösendes Navi mit Echtzeit-Stauinfo oder Ledersportsitze gibt es auch für den 116d. Genauso wie die Linien Urban und Sport oder das M-Sportoutfit. So lässt sich zwar der kleinere Diesel ganz schön preisintensiv konfigurieren, den 120d xDrive unterbietet er aber schon beim Grundpreis um rund 4.500 Euro. Ein Argument, mit dem der 116d die Kollegen bei Firmenauto des Jahres wohl ebenfalls überzeugt hätte.