Mit einem innovativen Türkonzept und einem üppigen Raumangebot soll der Ford B-Max das Segment der Minivans kräftig aufmischen.
Bei Concept Cars haben die Designer freie Hand, da dürfen sie sich nach Lust und Laune austoben. Dann können schon mal extreme Prototypen großer Limousinen entstehen, mit gegenläufig öffnenden Türen und auch mal ganz ohne B-Säule. Tolle Hingucker auf messen, die meist so nie in Serie gehen. Bei den Minivans allerdings scheinen genau diese außergewöhnlichen Designmerkmale nun zum Trend zu werden. Zunächst hatte Opel beim Meriva die hinten angeschlagenen, sogenannten Selbstmördertüren eingeführt. Jetzt schickt Ford den B-Max ohne B-Säulen auf die Straße. Wenn die vorderen Türen ganz aufgerissen sind und die hinteren Schiebetüren wie Micky-Maus-Ohren übers Heck hinausragen, kann man dank der durchgehenden, 1,50 Meter breiten Türöffnung den kompletten Innenraum von außen begutachten.
Praktischer Einstieg, variables Sitzkonzept
Das Schiebetüren-Konzept ist aber nicht nur einfach neu, sondern auch echt praktisch. Der Zustieg zum Fond wird selbst in engsten Parklücken zum Kinderspiel. Obwohl der B-Max nur knapp vier Metern lang ist, bietet er ordentliche Platzverhältnisse für bis zu fünf Personen. Fahrer und Beifahrer sitzen leicht erhöht und blicken auf ein verspieltes Armaturenbrett mit vielen und teilweise zu kleinen Tasten. Etwas größer könnte auch der 4,2-Zoll-Multifunktionsdisplay ausfallen. Die 226 Euro extra für die Rückfahrkamera kann man sich deshalb getrost sparen. Das Audiosystem beinhaltet auch die neue Sprachsteuerung Ford-Sync für Radio und Telefon inklusive automatischem Notrufassistent bei Unfällen.
Ins Heck des Minivan passen 318 Liter, bei vorgeklappten Rückenlehnen der hinteren Bank 1.386 Liter Gepäck (zum Vergleich: Opel Meriva 400/1.500 Liter). Wie bei etlichen anderen Autos lässt sich auch die Lehne des Beifahrersitzes flach legen. Mit dem Unterschied, dass man nach dem Gartenfest die Biertischgarnitur bequem von der Seite hineinwuchten kann.
Günstiger Grundpreis, geringe Serienausstattung
Der B-Max ist aber nicht nur einfach zu beladen, sondern macht auch auf der Straße keine Zicken. Leichtgängig und agil lässt sich der Minivan durch enge Gassen manövrieren. Damit der kleine Ford allerdings aus den Puschen kommt, muss der 95 PS starke 1.6 TDCi auf Drehzahlen gehalten werden. Mit dem manuellen Fünfgang-Getriebe macht die erhöhte Schaltarbeit aber durchaus Freude. Knackig flutscht der Schalthebel bei kurzen Schaltwegen durch die Kulisse. Trotz hochtourigem Fahrstil liegt der Verbrauch noch im Rahmen. Laut Ford schluckt der 1.6 TDCi 4,0 Liter auf 100 Kilometern. Nach unserer Testrunde zeigte der Bordcomputer 5,6 Liter an.
Zum Marktstart im November gibt es den B-Max auch mit einem 75-PS-Diesel und vier Benzinern (90 bis 120 PS). Los geht's schon ab 13.403 Euro, jedoch mit mäßiger Serienausstattung (Meriva: ab 13.773 Euro). Selbst die manuelle Klimaanlage kostet extra. Serienmäßig sind dafür die beiden Panorama-Schiebetüren und die findet man bei der Konkurrenz in keiner Aufpreisliste.
Technische Daten Ford B-Max
Ford B-Max | 1.5 TDCi | 1.6 TDCi | 1.0 Ecoboost | 1.4 Duratec | 1.6 Duratec |
Hubraum (cm³) | 1.499 | 1.560 | 998 | 1.388 | 1.596 |
Zylinder | 4 | 4 | 3 | 4 | 4 |
Leistung kW (PS)/min | 55 (75)/4.000 | 70 (95)/3.800 | 88 (120)/6.000 | 66 (90)/5.750 | 77 (105)/6.300 |
Drehmoment (Nm/min) | 185/1.700 | 215/1.750 | 170/1.400 | 128/4.200 | 150/4.200 |
0–100 (s) | 16,5 | 13,9 | 11,2 | 13,8 | 12,1 |
V-max (km/h) | 158 | 174 | 189 | 171 | 182 |
Verbrauch (l/100 km) | 4,1 D | 4,0 D | 4,9 S | 6,0 S | 6,4 S |
CO2 (g) | 109 | 104 | 114 | 139 | 149 |
Kofferraum (l) | 304-1.386 | 304-1.386 | 304-1.386 | 304-1.386 | 304-1.386 |
Zuladung (kg) | 473 | 470 | 481 | 470 | 472 |
Preis (Euro) | 14.495 | 15.756 | 15.420 | 13.403 | 15.546 |
Betriebskosten* (Ct/km) | 56,8/36,3 | 58,3/37,4 | 58,1/39 | 57,7/38,8 | 60,7/41,2 |
Den 1.0 Ecoboost-Motor gibt es zudem auch in einer 100-PS-Variante. Mit dieser Motorisierung ist der Ford B-Max ab 14.579 Euro erhältlich.
* Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.
Quelle Betriebskosten: Dekra, Stand: August 2012