Der Kia Venga ist zwar ein Mini-Van, aber er bietet richtig viel Platz. Mit dem Facelift sieht er zudem flotter aus als zuvor – was der 1,6-Liter-Benziner leider ganz und gar nicht ist.
Damit vier Kollegen angenehm reisen können, braucht es kein teures Mittelklasse-Modell. Auch im kleinen Kia Venga sitzen wir entspannt. Und das, obwohl der Koreaner nur 4,08 Meter lang ist. Das Rezept des Innenraum-Riesens: extrem kurze Überhänge, dafür ein großer Radstand und ein hohes Dach. So ecken selbst Hochgewachsene nirgends an.
Weil die Türen weit aufschwingen und die Sitze hoch positioniert sind, fällt der Einstieg auf die angenehm weich gepolsterten Sitze leicht. Das Wochenend-Gepäck für vier passt spielend hinein. 314 Liter sind es mindestens. 440 Liter wenn der Stauraum unterm doppelten Ladeboden genutzt wird und die um 13 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank vorne anschlägt.
Neues Markengesicht mit Tigernasen-Grill
Mit dem Facelift bekommt der Venga die neue Kia-Schnauze, was ihn deutlich jünger macht. Klar, dass unter den kleinen Tigernasen-Grill kein großer Motor passt. So bleibt es bei 1,6 Liter Hubraum und immerhin 125 PS. Doch auch von denen ist nicht viel zu spüren. Wer es eilig hat, muss das Triebwerk kräftig drehen. Wenigstens ist der Venga so gut gedämmt, dass wir auch bei höheren Drehzahlen kaum etwas vom Motor hören.
Wobei dem schmal und hochgeschnittene Venga das Rasen ohnehin nicht liegt. Bei schnell durchfahrenen Kurven neigt er sich stark zur Seite. Das Fahrwerk spricht auf kurze Bodenwellen ruppig an. Also gehen wir es entspannt an, was wiederum in heftiger Schaltarbeit ausartet. Die Gänge der Sechsgang-Box sind viel zu eng gestaffelt. Im Stadtverkehr überspringen wir oft den einen oder anderen Gang – die Drehzahlnadel bewegt sich trotzdem kaum. Und weil auch der sechste Gang kurz übersetzt ist, fahren wir schon bei Tempo 100 mit über 3.500 Touren. So wundert es auch nicht, dass der Venga auf der Langstrecke mit rund zehn Litern auf 100 Kilometer deutlich mehr Kraftstoff verbraucht.
Günstiger Einstiegspreis
Dafür kann man beim Preis nicht meckern. Der Venga startet mit 1,6-Liter-Benziner in der mittleren Ausstattungslinie Edition7 ab 14.781 Euro. Neben der Sieben-Jahres-Garantie bekommt man unter anderem Klima, Radio und Sitzheizung mit auf den Weg. So hinterlässt der Mini-Van schon in der Grundausführung einen ordentlichen Eindruck. Die Materialien sind für Segment und Preisklasse gut gewählt und verarbeitet. Die vielen praktischen Ablagen sind gut platziert und verstauen jeglichen Schnickschnack. Vor allem das Fach unterhalb der Mittelkonsole gefällt mit rutschfester Auflage und USB-Anschluss: Ideal fürs Smartphone.
Die von uns gefahrene Topversion Spirit bringt schon fast alles mit, was Kia zu bieten hat. Lediglich hinter dem Panoramaglasdach und der Metalliclackierung kann man noch ein Kreuz setzen. Assistenzsysteme gibt es leider keine, dafür sind Extras wie ein beheizbares Lederlenkrad an Bord. Luxus, den man sich früher erst ab der Mittelklasse gönnen konnte.