Fahrbericht Renault Kangoo Z.E.

Renault Kangoo Z.E. Foto: Denis Meunier 4 Bilder

Bei Elektroautos fragen alle zuerst nach der Reichweite. Die spielt für den Einsatzbereich des Renault Kangoo Z.E. eine eher untergeordnete Rolle, viel entscheidender ist die Zuladung.

Zuerst der Blick in den Laderaum - nichts zu sehen. Zumindest keine Batterie, die das Fassungsvermögen des Renault Kangoo Z.E. beeinträchtigen könnte. Die befindet sich praktischerweise im Unterboden. Auch in Sachen Nutzlast steht der Z.E. (Zero Emission) den Rapid-Verbrennungsbrüdern in nichts nach. Er darf 595 Kilogramm tragen. Fragt sich nur wie weit? Renault gibt für die Reichweite 170 Kilometer an, wobei die - ähnlich dem Normzyklus herkömmlicher Aggregate - unter Laborbedingungen zustande kam. Mit voller Handwerkerausrüstung etwa und vornehmlich in der Stadt bewegt, dürfte diese beträchtlich niedriger ausfallen. Dennoch können Betriebe mit überschaubarem Aktionsradius den Kangoo Z.E. durchaus in Betracht ziehen.

Uneingeschränktes Ladevolumen und komfortables Fahrverhalten

Denn er rennt nicht nur los, wie vom Pferd getreten, sondern auch, ohne einen Mucks von sich zu geben. Schließlich stehen die 226 Newtonmeter Drehmoment vom Start weg zur Verfügung. Der 400-Volt-Wechselspannungsmotor leistet 60 PS und bringt das Ganze mittels eines Untersetzungsgetriebes auf die Straße. Der Kleintransporter ist zudem überaus komfortabel - Lenkung und Fahrwerk lassen jedenfalls keine Wünsche offen. Der Kangoo fährt sich derart handlich, dass der Fahrer schnell vergisst, dass sich hinter ihm ein bis zu 3.500 Liter großer Laderaum befindet (Maxi bis zu 4.600 Liter).

Das Cockpit entspricht dem der herkömmlichen Rapid-Versionen, lediglich die Instrumente verraten den Elektroantrieb. Sie zeigen dabei nicht nur den Füllstand der Batterie an, ein sogenannter Econometer weist den Fahrer obendrein darauf hin, wie wirtschaftlich er den Lieferwagen gerade lenkt. Nicht weniger eindrucksvoll als der Antritt vollzieht sich die Rekuperationsphase - wenn man den Fuß vom Gas nimmt und der Kangoo sowohl die Lithium-Ionen-Batterie lädt, als auch kräftig bremst. Der 22-kWh-Akku soll laut Renault ohne Memory-Effekt arbeiten, das heißt, über die angestrebte Lebensdauer von zehn Jahren keine zusätzlichen Kapazitätsverluste erleiden. Der Ladevorgang dauert bei 230 Volt sechs bis acht Stunden, 2013 soll auch das Schnellladen in ungefähr 30 Minuten klappen, wobei die Batterie dann nur zu 80 Prozent voll wird.

Die Batterie ist nicht im Kaufpreis enthalten, sie muss geleast werden

Kommen wir zum Preis. Um einen Einstiegspreis von 20.000 Euro (Kango Maxi Z.E.: 21.200 Euro) zu ermöglichen, ist der Akku nicht inbegriffen. Vielmehr muss der Kunde diesen gesondert leasen. Bei 36 Monaten Laufzeit und einer Kilometerleistung von 10.000 Kilometern pro Jahr zum Beispiel beträgt die monatliche Miete 72 Euro. Die Raten sind gestaffelt, je höher die Laufleistung, desto höher fällt auch die Batteriegebühr aus: So beträgt sie bei gleicher Laufzeit und 15.000 Kilometern pro Jahr 75 Euro, bei 20.000 Kilometern 89 Euro, für 25.000 Kilometer werden 105 Euro fällig. 30.000 Kilometer als höchstmögliche Laufleistung verlangen nach 125 Euro im Monat - alles netto, versteht sich.

Renault Kangoo Z.E.

Karosserie Lieferwagen mit zwei Sitzplätzen
Länge/Breite/Höhe 4.213/1.829/1.844 mm
Gewicht 1.483 kg
Zuladung 595 kg
Laderaumvolumen 3.500 l
Motor/Batterie/Antrieb Elektro-Synchronmotor
Leistung 44 kW (60 PS)
Drehmoment 226 Nm
Batterie Lithium-Ionen-Batterie mit 22 kWh Kapazität
Ladezeit 6 bis 8 Stunden bei 230 Volt
Getriebe Automatisches Untersetzungsgetriebe, Frontantrieb
Beschleunigung 0-100 km/h 20,3 s
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Reichweite max. 170 km
Langstrecke ■■□□□
Stadt ■■■■■
Preis 20.000 Euro (ohne Batterie)