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Fünf Autos die fliegen können Mit diesen Fahrzeugen heben Sie ab

Terrafugia Foto: Terrafugia 8 Bilder

Autos, die fliegen können, gibt es nur im Film? Von wegen! In Holland hat man gerade frisch ein Flugauto zur Serienreife gebracht. Parallel tüfteln weltweit eine Reihe anderer Firmen an Automobilen, die auch in die Luft gehen können.

Fantomas hieß der Schurke mit grauer Maske, der in einer Filmreihe der 1960er-Jahre die Fantasie vieler Menschen im Wortsinn beflügelte. Auf seinen immerwährenden Fluchten stieg er unter anderem in einen weißen Citroen DS (!), der zunächst wie ein normales Auto fuhr, auf Knopfdruck aber auch Flügel, Leitwerk und Turbinen ausfahren konnte. Nicht nur zum Spaß, sondern damit sich Fantomas in gewohnt genialer Weise seiner Verfolger entledigen konnte. Doch schon vor 50 Jahren war die Idee vom Flugauto keineswegs neu. Eigentlich tüfteln Ingenieure an dem Zwitter, seit es Automobile gibt. In den 1930er-Jahren sind autoähnliche Vehikel wie das Arrowbile oder der Autogiro sogar erfolgreich in die Luft gegangen. Zum kommerziellen Höhenflug konnte indes noch keines abheben. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade in jüngster Zeit viele neue Flugauto-Projekte von sich reden machen.

Jüngst für Aufsehen sorgte ein von Autodesigner Italdesign in Kooperation mit Airbus entwickeltes Flugauto namens Pop.up, das sich erstmalig auf dem Genfer Autosalon 2017 der Öffentlichkeit vorstellte. Hierbei handelt es sich um ein kleines, autonom fahrendes Elektromobil mit einer abnehmbaren Passagierkapsel für zwei Personen. Sollte das autonom fahrende Auto auf seiner Route Stauprobleme vorhersehen, kann es eine großdimensionierte Drohne mit vier Rotoren anfordern, die dann die Kapsel samt seiner Insassen an den Haken nimmt und zum Zielort fliegt. Danach können Drohne, Kapsel und Bodenmodul zu ihrer Basisstation autonom zurückkehren. Ob derart phantastische Szenarien irgendwann Realität werden, bleibt abzuwarten.

PAL-V Foto: PAL-V

Fast schon bodenständige Pläne hat die holländische Firma PAL-V bereits seit 2007 mit dem Gyrocopter Liberty. Hierbei handelt es sich um eine zweisitzige Kabine mit drei Rädern, die im Prinzip alle wichtigen Merkmale eines Automobils aufweist und dank eines 100 PS starken Motors bis zu 160 km/h schnell auf Straßen fahren kann. An Bord sind immer auch Luftleitwerk, Rotor und Heckpropeller, die sich in wenigen Minuten ausklappen lassen und es dem Liberty erlauben abzuheben, sofern eine Startbahn in der Nähe ist. In der Luft fliegt der Gyrocopter maximal 180 km/h schnell und immerhin bis zu 500 Kilometer weit. Sofern sich Interessenten finden, die mindestens 360.000 Euro für den Liberty zahlen, könnten laut PAL-V die ersten Exemplare noch 2017 in Kundenhand übergehen. Über die nötigen internationalen Lizenzen für die Teilnahme am Flug- und Straßenverkehr soll der Liberty jedenfalls verfügen.

Einen ambitionierteren Ansatz verfolgt die amerikanische Firma Terrafugia mit dem TF-X. Der 2013 vorgestellte Viersitzer braucht zum Abheben nämlich keine Landebahn. Für den Start- und Landemodus gibt es zwei ausfahrbare Stummelflügel mit elektrisch angetriebenen Rotoren, die sich um eine vertikale Achse drehen. Ist der TF-X in der Luft, übernimmt ein 300 PS starker Verbrennungsmotor den Vortrieb in der Horizontalen. Bis zu 320 km/h soll das Flugauto dabei schnell werden. Wie gut sich der TF-X auf der Straße macht, hat Terrafugia bislang nicht verraten. Noch ist man in der Testphase mit 1:10-Modellen, serienreif wird der Senkrechtstarter laut Terrafugia nicht vor 2023.

Deutlich weiter, allerdings im Mai 2015 schon einmal abgestürzt, ist die slowakische Firma Aeromobil mit ihrem gleichnamigen Flugauto. Das Aeromobil wurde bereits 2007 offiziell vorgestellt und hat seither mehrere Entwicklungsstufen und Testflüge durchlaufen. Das Unglück von 2015 zeigt: Offensichtlich gibt es hier noch weiteren Bedarf. Die Macher haben ihr Projekt jedenfalls noch nicht verworfen, denn in den vergangen zwei Jahren haben sich die Slowaken immer mal wieder mit ihrem Aeromobil 3.0 auf größeren Veranstaltungen präsentiert. Vielleicht hebt der gut sechs Meter lange Zwitter mit straßentauglichen Rädern und ausklappbaren Flügeln irgendwann tatsächlich zum Serienstart ab.