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Genfer Automobilsalon 2014 Diese Neuheiten bringen die Hersteller mit

Neuheiten in Genf Foto: Matthias Knödler 7 Bilder

Der Genfer Salon gibt das Tempo für das restliche Autojahr vor. Diesmal geht es nicht nur sportlich-schnell, sondern vor allem wendig und wieselflink zur Sache. Denn neben den üblichen Sportwagen stehen diesmal die Stadtautos im Fokus.

Der Autofrühling beginnt traditionell in Genf. Aber er beginnt nicht immer gleich und gerade in diesem Jahr ist bei den Dutzenden Weltpremieren durchaus einiges anders. Unter den vielen Neuheiten sind auch nicht alle wichtig. Diese sind es aber auf jeden Fall.

Vor allem für die Käufer kleiner Stadtautos lohnt sich der Besuch am Lac Leman in diesem Jahr. Zwar fehlt mit dem Smart Fortwo – der sich im Sommer abseits des Messe-Rummels präsentiert - das Stadtauto per se. Aber zumindest die einschlägige Konkurrenz formiert sich schon jetzt. Mit dem Renault Twingo ist etwa schon mal der nächste Verwandte des Stuttgarter Stadtflitzers vor Ort. Der Franzose teilt sich die Technik mit der neuen Smart-Familie und entwickelt so wieder einen Charme, der beim Übergang von der legendären ersten zur biederen zweiten Generation verloren gegangen war. Knackige Abmessungen, ein niedliches Gesicht und mannigfaltige Individualisierungsmöglichkeiten mit Karosseriefolien und Zubehör-Accessoires zeichnen die dritte Generation aus.

Toyota, Peugeot und Citroen erneuern ihre Minis

Wenige Meter weiter trifft der kleinste Renault auch gleich auf Konkurrenz – und das gleich dreifach. Denn nach fast neun Jahren Bauzeit erneuern auch Toyota, Peugeot und Citroen ihre gemeinsam produzierten und entwickelten Kleinstwagenmodelle. Aygo, 108 und C1 schlagen dabei ebenfalls den Weg in Richtung Lifestyle-Auto ein: Neben einer großen Auswahl an Design-Optionen kann der Kunde künftig statt des geschlossenen Limousine auch eine Art Cabrio mit Rolldach wählen.

Mit Open-Air-Erlebnis will auch der Opel Adam Rocks punkten, eine mit Offroad-Optik und Faltdach aufgerüstete Lifestyle-Version des Rüsselsheimer Fiat-500-Konkurrenten. In der ebenfalls vor Ort gezeigten 150-PS-Sportversion macht der Adam auch gleich den von Abarth getunten Modellen der Italiener Konkurrenz. Wo wir schon beim Fiat-Konzern sind: Tochter Jeep stellt in Genf sein erstes Mini-SUV vor. Der Renegade setzt statt auf die in dieser Klasse übliche Kindchenschema auf robuste Kastenform und – zumindest optional – beinharte Offroad-Technik.

BMW bringt Nischenmodelle

Dass der SUV-Boom noch längst nicht ausgereizt ist, zeigt auch der neue BMW X4, eine Art Coupé-Ableitung des Mittelklassemodells X3. Vorbild ist der X6, die sportliche Interpretation des großen SUV X5, der vor allem in den USA regen Zuspruch erfährt. Die Münchner kopieren sich aber nicht nur selbst, sondern bringen mit dem 2er Active Tourer auch ein revolutionär neues Modell auf den Markt. Zumindest für die eigene Marke, bei der die oft als Pampers-Bomber verschmähten Familienautos bisher ein Tabu waren. Ebenso wie der Frontantrieb, den der Kompakt-Van als erstes Modell der Marke erhält.

Während BMW also vor allem auf neue Karosserien setzt, hat man sich bei VW der Technik unter dem Blech gewidmet. Die Wolfsburger stellen ihren ersten Plug-in-Hybriden auf Golf-Basis vor, der aber nicht nur sparen soll, sondern mit 204 PS auch richtig stark ist. Daher darf der Fünftürer das Kürzel GTE tragen, das nicht zufällig an die konventionellen Sportmodelle GTI und GTD gemahnt. Auch Tochter Audi setzt auch Sport und stellt unter anderem den neuen TT vor. Das Coupé ist gegenüber dem Vorgänger noch einmal schärfer gezeichnet und wartet mit einem neuartigen Cockpit auf, das statt analoger Instrumente nur noch einen großen Farbbildschirm bietet, der die Funktionen von Tacho und Co. mit denen von Navigationssystem und Infotainment vereint.

Luxus-Liner von Mercedes

In Genf gibt es aber auch wieder richtigen Auto-Luxus zu bewundern. Prominentester Starter im Auto-Oberhaus ist das S-Klasse Coupé von Mercedes. Die Selbstfahrer-Version der Vorstandslimousine gibt sich optisch dezidiert sportlich und entfernt sich deutlicher als noch der Vorgänger vom repräsentativen Viertürer. Als technisches Schmankerl haben die Ingenieure dem Fahrwerk eine neuartige Kurvenneigefunktion verpasst, die bei Kurvenfahrten die Fliehkräfte ausgleicht und den Fahrkomfort deutlich verbessern soll.

Ergänzt wird die Flotte exklusiver Fahrzeuge am Lac Leman unter anderem vom Mittelmotor-Sportwagen McLaren 650S, dem Gallardo-Nachfolger Lamborghini Huracán und dem optisch und technisch gelifteten Ferrari California, mit dem die Italiener nach zwei Jahrzehnten Pause wieder ein Turbomodell ins Programm nehmen.