Mercedes Sprinter Kombi 319 Bluetec In Abrahams Schoß

Mercedes Sprinter Foto: Karl-Heinz Augustin 6 Bilder

Unterwegs mit dem Mercedes Sprinter Kombi mit 190 PS, mittlerem Radstand, Hochdach und Platz für bis zu neun Personen.

In Deutschland ist der Mercedes Sprinter die Nummer eins, in Europa spielt er weit vorne mit. Neben ­Iveco Daily, VW Crafter, Fiat Ducato, Ford Transit und Konsorten ist der Mercedes eine maßgebende Größe auf dem Markt. Besonders in Kombi-Ausführung zeigt er sich mit zwei Dachhöhen und drei Radständen als Multitalent. Sei es als Shuttle-Bus, Transporter für Arbeitstrupps und Reiseunternehmen in der Woche oder als Freizeitfahrzeug für Großfamilien am Wochenende.

Kultivierter Motor mit Ausgleichswellen

Der V6-Diesel mit drei Liter Hubraum leistet 190 PS und entwickelt schon ab 1.400 Touren ein maximales Drehmoment von 440 Nm. Er überzeugt durch ein spontanes Ansprechverhalten bereits bei niedrigen Drehzahlen und bringt die leer immerhin 2.580 Kilogramm schwere Fuhre trotz langer Hinterachse über den gesamten Drehzahlbereich rasch in Schwung. Mit dem zurückhaltenden Motor mit Ausgleichswellen ist der Mercedes mehr als ausreichend motorisiert.

Auf Wunsch mit Luftfederung und Niveauregulierung

In Verbindung mit der direkten Lenkung lässt sich der Hecktriebler agil über kurvige Landstraßen bewegen. Auf kurze Stöße reagiert er etwas sensibel, insgesamt wiegt der auf Wunsch mit Luftfederung und Niveauregulierung zu verfeinernde Kombi seine Fahrgäste aber wie in Abrahams Schoß. Selbst bei geringer Zuladung zeigt der Sprinter noch eine ausreichend komfortable Dämpfung. Die Übertragung von Leistung und Drehmoment auf die hinteren Räder übernimmt das flüssig schaltende Automatikgetriebe 7 G-Tronic Plus mit sieben Gangstufen (2.062 Euro Aufpreis). Die Schaltvorgänge laufen kaum spürbar ab, Schaltgeräusche gibt es so gut wie keine. Im Vergleich zur früheren Fünfgang-Automatik verbessert es den Anzug im ersten Gang und reduziert mit Hilfe einer lang übersetzten siebten Fahrstufe (i=0,728) den Verbrauch bei Autobahnfahrten. Der Zusatz Bluetec hinter der Typenbezeichnung steht für ­eine Abgasreinigung mit SCR-System entsprechend der Abgasnorm Euro 6.

Leistungsfähige Dachklimaanlage

Im Innenraum zeigt der Sprinter-Kombi Eigenschaften, die sich sehr nahe an PKW-Standard bewegen Der Motor ist selbst bei Höchstgeschwindigkeit von knapp über 160 km/h kaum wahrnehmbar. Hier überwiegen Windgeräusche an den A-Säulen und der optionalen Dachklimaanlage. Die Klimatisierung des Fahrzeugfonds ist mit dieser Anlage vorbildlich gelöst. Sie verteilt die temperierte Luft über die Ausströmer an der Decke.

Einfach zu reinigendes Hartplastik

Bei den Materialien rund um den Fahrerarbeitsplatz bleibt der Nutzfahrzeugcharme des Transporters erhalten, es überwiegt Hartplastik, das sich schnell abwischen und einfach reinigen lässt. Jede Menge Ablagen, unter anderem über der Windschutzscheibe und Mittelkonsole, bieten genügend Stauraum und schaffen Ordnung. Der Fahrgastraum profitiert von großflächigen, getönten Scheiben, die viel Licht, nicht aber neugierige Blicke hereinlassen.

Zahlreiche Assistenzsysteme

Das Angebot an Assistenzsystemen ist groß. Ohne Aufpreis gibt es das Fahrdynamik-Regelsystem Adaptive ESP, das bei Bremseingriffen den Beladungszustand berücksichtigt. Erweitert ist dieses System um die Funktionen Brakdisc-Wipe und Electronic Brake Prefill. Brakedisc-Wipe entfernt bei Nässe zyklisch den Wasserfilm von den Bremsscheiben und verkürzt damit den Bremsweg. Electronic Brake Prefill verkürzt die Reaktionszeit bei einer eventuellen Bremsung und somit zusätzlich auch den Bremsweg.

Lange Aufpreisliste

Ebenfalls serienmäßig hat der Sprinter einen Seitenwindassistenten an Bord, der in Verbindung mit dem ESP arbeitet. Weiter stehen unter anderem Totwinkel-, Spurhalte- und Fernlicht-Assistenten in der Aufpreisliste. Alles im Paket verkauft Mercedes für 1.005 Euro. Eine Rückfahrkamera gibt es für 549 Euro. Wer bei den Ausstattungsposten allerdings zu viele Kreuzchen setzt, der nähert sich schnell der 50.000-Euro-Marke.