Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid Allrounder mit Allrad

Mitsubishi Outlander PHEV 2017 Foto: Mitsubishi 13 Bilder

Förster, Feuerwehr, Polizei: Mitsubishi bietet mit seinen Allradlern individuelle Branchenlösungen an. Der Outlander Plug-in Hybride verfügt sogar über einen Stromanschluss.

ast geräuschlos rollt der Mitsubishi Outlander PHEV durch den brandenburgischen Wald südlich von Berlin. Mit dem leisen Plug-in Hybriden wären Jäger und Förster gut bedient. Doch die wenigsten Fahrzeuge verlassen jemals die Straße, und selbst dort legt jeder Deutsche im Schnitt pro Tag nur 38 Kilometer zurück. Der Outlander PHEV schafft 54 Kilometer rein elektrisch – die meisten Strecken könnten also CO2-frei zurückgelegt werden.

Mitsubishi Outlander PHEV 2017 Foto: Mitsubishi

Obendrein lässt sich die Hybridversion des Outlander überaus vielseitig verwenden, auch dank 220-Volt-Steckdose im Kofferraum. Damit lassen sich externe Geräte betreiben oder laden. Maximal zehn Kilowattstunden sind verfügbar, der Strom wird direkt aus der Fahrbatterie gezogen, so lange bis sie leer ist – dann springt der Generator an. Die nutzbare Leistung beträgt 1,5 kW. Der zu Demon­strationszwecken angeschlossene Bohrhammer zieht 1,8 kW, startet aber dennoch. "Das System liefert maximal 1,5 kW, egal was man anschließt. Es kann auch keine Sicherung rausfliegen", sagt Harro Wolheim, Key Account Manager für Flotten bei Mitsubishi. Sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten gibt es viele. Vor allem Rettungsdienste sowie Polizei können umfangreiches Zubehör anschließen und betreiben, etwa einen Beleuchtungsmast mit 600 oder 1.000 Watt Leistung

Stromversorgung im Kofferraum

Die neben dem Demo-Fahrzeug liegende Rettungsschere zieht 4,2 kW und kann zwar nicht direkt am System betrieben werden. Dafür lassen sich die dazugehörigen Akkus im Kofferraum laden. Je nach Ausstattung wiegt die zusätzliche Rettungsausrüstung bis zu 200 Kilogramm. Dank verstärktem Fahrwerk verlieren die Fahrzeuge dennoch nichts an Bodenfreiheit. Laut Wolheim ist die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen für den öffentlichen Dienst durchaus da, vor allem in Städten, in denen Feinstaub immer wieder ein Thema ist.

Mitsubishi Outlander PHEV 2017 Foto: Mitsubishi

Interessant sei die Stromversorgung im Kofferraum auch für Kühlzwecke. "Denken Sie an Transfusionsdienste, Apotheken oder Tierärzte. Die können ihre Kühlboxen direkt anschließen und den ganzen Tag lang laufen lassen", sagt Wolheim. Auch Handwerker und Hausmeisterdienste können bei Bedarf direkt aus dem Kofferraum ihre Kabeltrommel ausrollen und elektrische Geräte betreiben. Für dasgröbere Business dürften Handwerker aber eher zum L200 greifen. Der Testwagen ist mit einem Hilfsrahmen ausgestattet, der in Kooperation mit Kunath Fahrzeugbau entwickelt wurde. Größere Umbauten am Basisfahrzeug sind nicht nötig, lediglich der Tankstutzen wurde versetzt und die Kotflügel sind nun abnehmbar. Die Pritsche lässt sich leicht und schnell absetzen.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Je nach Saison und Anforderung lassen sich diverse Aufbauten nutzen. In der Bergrettung könnte etwa eine Erste-Hilfe-Kabine aufgesetzt werden. Maximal 2,20 Meter lange Aufbauten sind bei Verwendung der Einzelkabine möglich. Im Sommer wird der Wassertank für die Bewässerung aufgesattelt, im Herbst die Gitterbox mit Laubaufsatz und im Winter der Streusalzbehälter – Garten- und Landschaftsbauer können mit einem Fahrzeug ein breites Spektrum abdecken. Zum Streusalzbehälter auf dem Heck gesellt sich an der Front wahlweise ein Schneeschild oder eine Kehrwalze. Streuer und Schneeschild kosten zusammen rund 12.000 Euro.

Der Fischzuchtbetrieb transportiert seine lebende Fracht ebenso auf der Pritsche wie der Steinmetz seine Rohlinge. Dieser kann die Pritsche zudem mit einer Ladebordwand ordern, die bis zu 400 Kilogramm schwere Lasten trägt. Mitsubishi zeigte auch einen L200 mit dem Prototypen einer Luftfederung, die bis zu einer Tonne Nutzlast ermöglichen soll. Derzeit wird das System abgenommen und soll Ende des Jahres verfügbar sein.

Outlander Plug-in Hybride als Taxi

Um die mitunter schwere Ladung dennoch zügig zu beschleunigen, greifen die meisten Kunden zur 181-PS-Motorisierung – dann bereits mit Plus-Ausstattung und Super Select 4WD II-Allradsystem. Im L200 wird hierbei das Drehmoment im Verhältnis 40 zu 60 zwischen Vorder- und Hinterachse aufgeteilt, eine Gelände-Untersetzung lässt sich elektronisch zuschalten. Das sperrbare Mittendifferenzial sorgt für eine erstaunliche Geländegängigkeit.

Mitsubishi Outlander PHEV 2017 Foto: Mitsubishi

Etwas weniger geländegängig, aber genauso praktisch ist die Taxi-Version des Outlander Plug-in Hybriden. Zunächst stellt sich die Frage: Macht ein großes Allradfahrzeug als Taxi überhaupt Sinn? »Ja, denn der Kofferraum ist fast genauso groß wie beim Diesel, das Fahrzeug bietet jede Menge Platz und schafft rein elektrisch 54 Kilometer«, sagt Harro Wolheim. Eine ganze Schicht lässt sich damit zwar nicht überbrücken, aber in 30 Minuten sind die Akkus wieder zu 80 Prozent geladen. Auch beim Taxi zieht das Umweltargument: Vor allem in Städten mit hoher Feinstaubbelastung setzen Taxiunternehmen zunehmend auf Hybridfahrzeuge.

Doch unterm Strich zählen die Kosten. Zwischen 7.000 und 8.000 Euro ist die Hybridversion des Outlander teurer als die Diesel-Variante. Bei einer derzeitigen Förderung durch den Staat von 1.500 Euro und einem weiteren Zuschuss von Mitsubishi in Höhe von 4.500 Euro ist die Differenz überschaubar.