Moovel Daimler startet Mobilitätsportal

Daimler Moovel Foto: Daimler AG - Global Communicatio 4 Bilder

Pilotprojekt in Stuttgart: Moovel bündelt Angebote von ÖPNV und Car Sharing.

Es ist schon irgendwie paradox, wenn ein Automobilhersteller ein Mobilitätsportal ins Leben ruft, das momentan noch ganz ohne die eigenen Fahrzeuge auskommt. Moovel heißt das jüngste Mobilitätskonzept aus dem Hause Daimler, das die Angebote unterschiedlichster Mobilitätsanbieter bündeln will. Um von A nach B zu kommen, gibt es ja bekanntlich viele Wege. Die passenden Optionen präsentiert Daimler jetzt per App und auf der Website www.moovel.com. Das Pilotprojekt startet in der Daimler-Stadt Stuttgart, ein weiteres ist für die zweite Jahreshälfte in Berlin geplant.

In Stuttgart sind in der Startversion die Angebote von mitfahrgelegenheit.de, den Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) integriert. Noch im zweiten Halbjahr soll dann auch das Angebot von Car2go dazukommen. Das Car-Sharing-Angebot aus dem Hause Daimler kommt erst jetzt nach Stuttgart, allerdings auf Basis von Elektrofahrzeugen. Unklar sind momentan in einigen Stadtteilen noch die Standorte für die Elektrotankstellen, an denen die Smart aufgeladen werden können. "Deshalb werden auch einige konventionelle Smart das Car2go-Angebot in Stuttgart ergänzen", erklärt Pressesprecher Christoph Horn.

Die Moovel-App zeigt nicht nur den optimalen Weg von A nach B, sondern liefert für die verschiedenen Optionen auch den Preis und die Fahrtdauer. Wer damit nicht zufrieden ist, kann den Taxiruf drücken und bekommt alle relevanten Taxiruf-Nummer genannt. Wer sich in der Stadt nicht auskennt, dem hilft die Kartendarstellung zur besseren Orientierung, da auf der Karte die nächsten Haltestellen erkennbar sind. Und über die Kamerafunktion eines Smartphones oder Tablet-PCs kann Moovel die nächsten Anknüpfungspunkte, sprich Haltestellen erkennen. Umgekehrt können bei Moovel beispielsweise auch Pendler aktiv Mitfahrgelegenheiten anbieten. Sie müssen lediglich ihre Kontaktdaten mit Preiswunsch angeben.

Die Moovel-App ist ab sofort im Apple Store erhältlich, und zwar gratis. Nutzer von Smartphones mit anderen Betriebssystemen müssen den Weg über die mobile Webseite nehmen. Eine Android-App ist momentan nicht erhältlich. Die Nutzung der Dienste ist immer kostenlos. "Man zahlt natürlich die Fahrkarte oder den Preis für die Mitfahrgelegenheit", erklärt Daimler-Projektleiter Andreas Mink. Daimler verdient trotzdem mit. "Wir bekommen eine Vermittlungsprovision für die Fahrten", sagt er.

Vorerst steckt das Projekt noch ziemlich in den Kinderschuhen. Es lebt vom Mitmachen. "Wir sollen die Nutzer in die Weiterentwicklung der Plattform gezielt einbinden und von ihren Erfahrungen lernen", betont Mink. Keine Berührungsängste gibt es auch gegenüber der Bahn und ihrem Flinkster-Angebot. Schließlich versteht sich Moovel als ein offenes System, das einen Beitrag zur effizienteren Nutzung bestehender Ressourcen leisten möchte.