Den Mokka brachte Opel genau zur rechten Zeit. Nach vier Jahren wurde das Erfolgsmodell nun leicht überarbeitet. Aus einem guten wurde so ein noch besseres Auto.
"Wir sind etwas spät darauf gekommen, dass sich die Welt in Richtung SUV verändert", gibt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann zu. Aber eigentlich hatte es kaum besser laufen können. Opel brachte den 4,28 Meter kurzen Mokka Ende 2012 auf die Reise. Seither gingen kleine SUV regelrecht durch die Decke. In den letzten vier Jahren haben sich deren Zulassungszahlen verdreifacht. Und Opel konnte 600.000 Mokka verkaufen, 2015 alleine in Deutschland über 31.000 Stück. Neumann freut sich dabei besonders, dass 60 Prozent der Fahrer von anderen Marken kommen.
Die Marke Opel zieht wieder und der Mokka ist eine tragende Säule des Geschäfts. Deshalb sah man in Rüsselsheim auch vier Jahre nach Start keinen Grund für eine tiefgreifende Modellüberarbeitung. Zumindest optisch hat sich wenig getan. Hier und dort zogen die Designer ein paar Falten glatt, was man besonders vorne sieht.
Neues Infotainment- und Bediensystem
Die Umstellung auf die neue, schon im Astra eingeführte Bedienlogik dagegen fällt sofort auf. Endlich räumten die Ingenieure im Innenraum auf, haben das Cockpit entrümpelt und die vielen Knöpfe rausgeschmissen. In der Mitte der überarbeiteten Kommandozentrale sitzt jetzt ein je nach Ausstattung sieben oder acht Zoll großer Touchscreen, über den sämtliche Bedienfunktionen laufen. Wobei Temperatur der Klimaanlage, Sitzheizung oder Parkpiepser glücklicherweise immer noch über Knöpfe und Tasten eingestellt werden. Perfekt.
Fragen Sie Ihren Opel-Verkäufer doch mal, was aus seiner Sicht den neuen Mokka ausmacht. Da kommt mit Sicherheit: "Sitze, Licht, Telematik". Themen, die Opel auch bei anderen Modellen in den Vordergrund stellt. Zurecht. Der vielfach verstellbare Ergonomiesitz (327 Euro) im Mokka schont den Rücken, das LED-Licht leuchtet hell, aber nicht so hell wie das vollautomatische Matrixlicht im Astra. Das bekommt erst die nächste Generation des Mokka.
Und dann wäre da auch noch das schon ab der zweiten Ausstattungslinie Edition serienmäßige Telematik- und Notrufsystem On Star. Wer es einmal ausprobiert hat, will es nicht mehr missen. Ein Knopfdruck, und die Verbindung zum deutschsprachigen Kundenberater steht: "Ich muss meiner Frau Blumen kaufen, gibt’s hier einen Laden?" "Ja, ich schicke Ihnen die Adresse aufs Navi." Super. Das klappt in Oslo ebenso wie in Osnabrück. Außerdem baut das System im LTE-Netz einen schnellen Hotspot im Auto auf. Kostenpunkt: zwölf Monate kostenlos, danach 99 Euro brutto pro Jahr. Die lohnen sich schon wegen des unbegrenzten Datenvolumens. Denn über das Radio des Mokka lassen sich per Mirror Link Apps des Smartphones auf den Bildschirm spielen. Darunter auch die Kartennavis von Apple oder Google. Da kann man sich notfalls das fest eingebaute Navisystem sparen. Einfach Handy einstöpseln, übers Wlan mit dem Internet verbinden und sich über Google Maps oder Apple Karten mit Live-Verkehrsdaten ans Ziel lotsen lassen.