Porsche Cayenne S Diesel Tage des Donners

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Der stärkste Porsche-Diesel aller Zeiten und der mächtigste Selbstzünder seiner Klasse schlägt ab sofort unter der Motorhaube des neuen Cayenne S Diesel. Das „S“ steht bei Porsche immer für besonders potente Motoren und in diesem Fall fällt der Unterschied zur Normalversion besonders deutlich aus.

Statt 245 PS wie im Cayenne Diesel mit V6-Motor, spendieren die Zuffenhausener der S-Version einen Achtzylinder mit 281 kW/382 PS. Entsprechend fällt auch der Preisaufschlag aus: rund 16.000 Euro, exakt 77.684 Euro beträgt der Grundpreis für das starke Stück.

Vergleichbar sind die beiden Diesel im Cayenne natürlich nicht. Der V8 hat schon akustisch viel weniger von einem Selbstzünder als der kleine Bruder. Die Porsche-Ingenieure haben das Kunststück fertiggebracht, den Motor tatsächlich und ohne synthetische Hilfen fast wie einen Benziner klingen zu lassen. Er faucht und donnert, dass es einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert und er verhilft dem großen SUV zu echten Sportwagen-Fahrleistungen. Nach 5,7 Sekunden erreicht man die 100 km/h-Marke, bis zu 252 km/h hält er Vortrieb an. Nur mit den V8-Benzinern in der GTS- und der Turbo-Version schafft der Cayenne noch bessere Werte. Und der ganze Fahrspaß soll in der Norm nicht mehr als den Gegenwert von 8,3 Liter Diesel je 100 Kilometer kosten.

Knapp über zehn Liter

Gut, in der Praxis sieht es dann natürlich doch ein wenig anders aus. Aber auch die von uns herausgefahrenen knapp über zehn Liter bei einem soliden Mix aus Landstraße und Autobahn sind in Ordnung. So ganz kann der 4,1-Liter-Motor seinen Dieselstatus allerdings nicht verbergen. Wer, etwa für einen Überholvorgang auf der Landstraße, das Gaspedal voll durchdrückt, muss eine zwar in nur wenigen Zehntelsekunden zu messende, aber doch spürbare Zeit des Luftholens einkalkulieren, bevor das Aggregat eine brachiale Beschleunigung einleitet. Wer es unverfälscht sportlich mag, ist also weiterhin beim Cayenne GTS besser aufgehoben. Der V8-Diesel dagegen ist die richtige Wahl für Strecken mit langen Gleitabschnitten und einigen, souverän eingestreuten Überholmanövern. Wobei auch die serienmäßig eingebaute Achtgang-Automatik beiträgt, die traumwandlerisch immer die richtige Gangwahl trifft.

Und natürlich ist der S Diesel wie jeder Cayenne auch ein Allrader. Zumindest, wenn es sein muss. Bei normaler Fahrt geht fast das gesamte Drehmoment an die Hinterachse, die Lamellenkupplung kann jedoch so viel Kraft wie nötig an der Vorderachse weiterleiten, was vor allem beim Beschleunigen notwendig wird. Verändert wurde die Fahrwerksabstimmung. Das Mehrgewicht des V8 und die höheren Fahrleistungen erforderten zudem stärkere Federn.

Neue Assistenzsysteme

Auf Wunsch ist für den S Diesel ein aktives Fahrwerk inklusive Luftfederung erhältlich. Auch die bekannte Keramik-Bremsanlage steht zur Verfügung. Die gesamte Cayenne-Baureihe, und damit von Beginn auch der starke Diesel, erhalten ab Jahresende 2012 neue Assistenzsysteme. Porsche Active Safe (PAS) ist eine Kombination aus Tempomat sowie Abstandsregelung und bremst im Notfall bis zum Stillstand ab. Zudem gibt es jetzt eine automatische Fernlichtsteuerung mit Kreuzungslicht-Funktion, bei der das statische Kurvenlicht zur besseren Ausleuchtung eingeschaltet wird.

Seit der Porsche Cayenne 2002 erstmals vorgestellt wurde, ist er mit bislang rund 400.000 verkauften Einheiten das erfolgreichste Modell der Stuttgarter. Mit dem neuen Diesel S und dem Anfang 2013 kommenden Cayenne Turbo S, der mit seinen 550 PS die vorläufige Krönung der Baureihe sein soll, erhält die Baureihe die siebte und achte Variante. Während der große Diesel etwas für Europa ist und in den großen Überseemärkten gar nicht erst angeboten wird, soll der stärkste Cayenne nächstes Jahr gerade reiche Chinesen und Amerikaner in die Porsche-Schauräume locken. Wetten, dass auch dies gelingen wird?