Fahrbericht Renault Master 4x4 Französischer Lastenträger nun mit 4x4

Renault Master 4x4 Foto: Renault 6 Bilder

Den Renault Master gibt es jetzt auch mit Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe. Damit marschiert er souverän über Stock und Stein. Auch die restliche Nutzfahrzeugflotte der Franzosen wird mit einem neuen X-Trail-Paket um einiges geländegängiger.

Renault-Eigner, die mit ihren Master schwere Lasten über unwegsames Gelände transportieren müssen, gingen in Sachen Allradantrieb leer aus. Sie mussten sich bisher einen geeigneten 4x4-Spezialisten aufsuchen, der ihnen eine maßgeschneiderte Umbaulösung anbot oder aber Sie schauten sich gleich bei der Konkurrenz um. Insbesondere Letzteres wollen die Franzosen natürlich vermeiden und bieten den Master nun ganz offiziell mit zuschaltbarem Allradantrieb an.

Möglich macht dies eine Kooperation mit dem deutschen 4x4-Spezialisten Oberaigner. Die Offroad-Profis aus Mecklenburg-Vorpommern rüsten bereits Lieferwagen und Spezialfahrzeuge von Mercedes, Opel und Nissan auf Vierradantrieb um. Und seit jüngstem auch den Renault Master. Oberaigner baut ihn vom Hecktriebler zum Allradler um, verpasst ihm dazu noch ein Verteilergetriebe und die Franzosen gewähren dafür eine werksseitige Garantie.

Verschiedene Aufbauten und Radstände

Erhältlich ist der Master 4x4 als Transporter, als Fahrgestell sowie als Einzel- oder Doppelkabine mit einem Gesamtgewicht von 3,5 bis 4,5 Tonnen. Der Kunde hat darüber hinaus die Wahl zwischen zwei Radständen mit 3,68 oder 4,33 Metern. Als Motorisierungen dienen die dCi-Dieselvarianten mit 125, 136 und 163 PS. Der Allradantrieb lässt sich zudem mit einer einfachen oder mit einer Zwillingsbereifung an der Hinterachse ordern.

Allerdings gibt es den Master 4x4 nur in Verbindung mit einem manuellen Sechsganggetriebe, die alternative Version mit Doppelkupplung ist derzeit nicht als 4x4 geplant. Dafür steht neben dem zuschaltbaren Vorderradantrieb auch ein separates Untersetzungsgetriebe im Angebot. Dadurch meistert der Master 4x4 auch schwieriges Terrain ohne zu Murren, wie unser erster Ausflug mit dem Transporter und langem Radstand belegt

Allrad auf Knopfdruck

Auf asphaltierten Straßen ist der Master normalerweise mit Hinterradantrieb unterwegs. Muss der Fahrer durch anspruchsvolles Terrain, lässt sich der Lastesel mit einem einfachen Tastendruck an der Mittelkonsole auf Vierrad umschalten. Dies muss nicht unbedingt bei stehendem Fahrzeug geschehen, sondern kann bis zu einem Tempo von 25 km/h erfolgen. Im 4x4-Modus werden jeweils 50 Prozent der Kraft nach vorne und nach hinten geleitet. Sollten ein oder mehrere Räder durchdrehen, wird das Drehmoment an die Achse weitergeleitet, die über den besseren Grip verfügt.

Untersetzung und M+S-Reifen für den richtig harten Einsatz

Damit sich der Master 4x4 auch durch besonders unwegsames Terrain wühlen kann, verfügt er neben serienmäßiger M+S-Reifen über eine Geländeuntersetzung. Die wird genauso galant wie der Allrad mit einem Knopfdruck aktiviert. Dann krallen sich seine Reifen in den Untergrund, und der Master kraxelt selbst durch anspruchsvolles Gelände beeindruckend emsig. Er erklimmt Steigungen mit hoher Traktion oder hangelt sich spurtreu am nächsten Abhang wieder hinunter.

Zum Schutz vor Beschädigungen im harten Offroadeinsatz wurde die Bodenfreiheit an der Vorderachse um 65 Millimeter und an der Hinterachse um 58 Millimeter erhöht (Zwillingsbereifung: 45 Millimeter). Sollte der Master dennoch einmal aufsetzen, schützt ein massiver Unterfahrschutz vor teuren Reparaturen. Auch ist der Allrad-Master nur um 150 Kilo schwerer als jener mit Heckantrieb. Dadurch bleibt Bauarbeitern oder anderen Transporteuren von schwerem Gerät weiterhin eine hohe Nutzlast erhalten

Allrad-Umbau kostet 11.000 Euro

Um die Umrüstung auf 4x4 braucht sich der Kunde nicht zu kümmern. Die Abwicklung erledigt der Renault-Vertragshändler vor Ort, der die Neuwagenbestellung entgegengenommen hat. Auch der Preis für den nachträglichen Allrad-Umbau steht schon fest. Er beläuft sich auf netto 11.000 Euro. Somit startet der günstigste Master Kastenwagen als dCi 125 ab 42.450 Euro.

X-Track-Paket für die gesamte Transporter-Palette

Wem das zu teuer ist, für den halten die Franzosen weitere Alternativen für ihre Transporterflotte bereit. So gibt es für Kangoo, Trafic sowie Master verschiedene Gelände-Pakete mit erhöhter Bodenfreiheit, diverser Traktionshilfen (elektronisch oder mechanisch) sowie einem robusten Unterfahrschutz. Beim Kangoo Rapid sind zusätzlich die Bremsleitungen und der Kraftstoffbehälter geschützt. Die auf die Fahrzeuge maßgeschneiderten X-Track-Pakete sind für den leichten Einsatz auf Schotterstrecken oder Matschpisten schon bestens geeignet. Was die einzelnen Paket-Preise für Kangoo, Trafic und Master letztendlich kosten werden, steht noch nicht fest.