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Renault Talisman Franzosen zeigen Nachfolger für den Laguna

Renault Talisman Foto: Renault 8 Bilder

Kaum ist das kleine SUV Kadjar auf dem Markt, will Renault die Mittelklasse aufmischen und hofft, dass der neue Name Talisman Glück bringt.

In der Mittelklasse spielt Renault hierzulande keine bedeutende Rolle. Von einem neuen Modell erhofft sich der französische Autobauer nun mehr Glück. Die Limousine heißt passenderweise Talisman. Publikumspremiere feiert der Laguna-Nachfolger auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September, im Januar nächsten Jahres steht er dann bei den Händlern.

Punkten will der Talisman nicht nur mit seiner Optik – obwohl diese überzeugt. Sie stammt von Renault-Designchef Laurens van den Acker, der bereits Twizy, Captur und Kadjar verantwortet hat. Durch das typische Markengesicht lässt er sich direkt der Renault-Familie zuordnen. Der lange Radstand (2,81 Meter) und die kurzen Überhänge lassen ihn eleganter und seriöser wirken als seinen Vorgänger Laguna.

Elektronik ist an Bord gut vertreten

An Bord der 4,85 Meter langen Limousine hat der französische Autobauer eine Fülle an technischen Schmankerln gepackt. Neben LED-Scheinwerfern und einem Head-up-Display beispielsweise auch das hauseigene Multi-Sense-System, mit dem sich Lenkung, Gangwechsel, Dämpfung und Ansprechverhalten des Motors sowie auch die Innenraumbeleuchtung, Klimatisierung und Motorensound regeln lassen. Fast selbstständig in Parklücken kann das Fahrzeug mit dem Einparkassistenten manövrieren. Die dynamische Allradlenkung kümmert sich nicht nur um die Lenkpräzision, sondern verbessert auch die Fahrsicherheit. Bei niedrigen Geschwindigkeiten schlagen die Hinterräder minimal in entgegengesetzter Richtung zur Vorderachse ein. So sollen Lenk-, Wende- und Parkmanöver einfacher werden.

Für Sicherheit sorgt eine Armada an radar-, ultraschall- und kamerabasierten Systeme wie Sicherheitsabstands-Warner, Notbremsassistent mit Geschwindigkeitswarner, Totwinkel- und Spurhalte-Warner, Fernlichtassistent und adaptiver Tempomat.

Elektrisch verstellbare Vordersitze, die heizen oder kühlen können und auch eine Ambiente-Beleuchtung hat der Viertürer an Bord. Navigationsbefehle erhält die Limousine über das Multimediasystem R-Link 2. Je nach Ausstattung mit querformatigem sieben Zoll oder hochformatigem 8,7 Zoll Touchscreen-Farbmonitor, der in der Mittelkonsole integriert ist und wie ein Tablet Zoom- und Blätterfunktion versteht. Steuern lässt sich das System nicht nur durch Berührung, sondern auch per Sprache oder Lenkradfernbedienung.

Fünf Motoren zur Auswahl

Für den Antrieb des französischen Hoffnungsträgers stehen zwei Benziner sowie drei Diesel zur Wahl, die ein Leistungsspektrum von 81 kW/110 PS bis 147 kW/200 PS abdecken. Alle Aggregate verfügen über Start-Stopp-Automatik und wollen außerdem mit der Zurückgewinnung von Bremsenergie zusätzlich Sprit sparen. Basisdiesel ist der 1,5-Liter große dCI 110, darüber rangiert der 1,6-Liter große Selbstzünder, der wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verfügbar ist. Die Leistungsspitze markiert der Diesel dCI 160. Die beiden Benziner leisten 150 beziehungsweise 200 PS und sind mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verbunden.

Kombiversion des Talisman

Renault bringt neben der Talisman-Limousine auch einen Kombiableger des Mittelklassemodells auf die IAA. Wie bei der Limousine bleibt es bei zwei Benzinern sowie drei Dieseln, die Leistungsspektrum von 81 kW/110 PS bis 147 kW/200 PS abdecken. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat mittgeteilt, dass keine weiteren Aggregate geplant sind. Auch ein Elektro- oder Hybridantrieb ist nicht vorgesehen. Falls allerdings starke Nachfrage besteht, könnte man kurzfristig reagieren.

Mit dem Talisman erhält die Renault-Mittelklassebaureihe nach 22 Jahren und drei Modellgenerationen einen neuen Namen. Der Laguna-Nachfolger wird als Limousine sowie Kombi in der französischen Stadt Douai gebaut.