Das 4er Cabrio löst den offenen 3er ab und bietet außer dem bewährten Blechdach etliche technische Schmankerl.
Blechdach oder Stoffmütze? Für BMW ist die Sache klar: Wie schon das letzte 3er Cabrio bekommt dessen Nachfolger, der offene 4er, ein festes Verdeck. Die Vorteile liegen auf der Hand: Blech isoliert besser als Stoff, ist pflegeleichter und winterfest. Der Nachteil: Um ein so großes Dach passgenau ins Heck zu falten, bedarf es einer ausgeklügelten Mechanik.
Dachkonstruktion gibt elektrisch Kofferraum frei
Trotzdem dauert es nur 20 Sekunden, bis aus dem Coupé ein Cabrio wird, bei Bedarf sogar während der Fahrt bis 18 km/h. Allerdings füllt das Dach den sonst immerhin 370 Liter großen Kofferraum gut aus. Das 220-Liter-Fach, das fürs Gepäck noch übrig bleibt, ist nur durch einen engen Schlitz erreichbar. Abhilfe schafft die Beladungshilfe: Auf Knopfdruck hebt sie elektro-mechanisch die ganze Konstruktion im Kofferraum an. Bleibt zu hoffen, dass die vielen Federn, Scharniere und Druckleitungen auch in zehn Jahren noch funktionieren. Sicherheitshalber sollte man gleich die breite Durchlademöglichkeit buchen. Dann ist der Kofferraum auch für den Transport von Surfbrettern oder Snowboards gerüstet.
Ob der 4er deshalb rund 1.250 Euro teurer wurde als der letzte 3er und BMW fürs Einstiegsmodell 320d knapp 39.000 Euro aufruft? Ein stolzer Preis, für den man allerdings einiges geboten bekommt wie 18-Zöller, Klimaanlage, Xenonlicht, Bluetooth. Das meiste aber kostet extra, Ledersitze etwa, jede Menge Assistenzsysteme und die gesamte vernetzte Welt von Connected Drive. Oder der Kunde wählt einfach eine der fünf Ausstattungslinien.
4er bietet etwas mehr Platz als der 3er
Gegenüber dem 3er Cabrio ist der Radstand des 4ers um gut fünf Zentimeter gewachsen und auch die Karosserie hat in jeder Richtung ein paar Zentimeter zugelegt. Mit etwas Goodwill könnten es hinten sogar zwei Erwachsene aushalten. Doch der Mehrwert gegenüber dem Vorgänger liegt weniger im Raumgefühl als in der Anmutung. Materialien, Verarbeitung und Ergonomie sind nun auf einem Niveau, das keine Wünsche offen lässt. Die neuen, elektrisch verstellbaren Sitze beispielsweise lassen sich perfekt dem Körper anpassen und verfügen jetzt über eine integrierte Gurtführung. Sie erleichtert das Anschnallen und verhindert, dass die Gurte im Wind flattern. Für 336 Euro Aufpreis bläst der 4er den vorderen Passagieren sogar warme Luft an den Nacken.
Offen Fahren wird somit zum puren Genuss, auch weil sich BMW bei der Federung mit der Sportlichkeit zurückgehalten hat. Dazu passt die seidenweiche, für alle Motoren erhältliche Achtgang-Automatik. Zum Marktstart im Frühjahr 2014 kommt der BMW mit einem 184-PS-Diesel sowie als 428i und 435i mit 245 beziehungsweise 306 PS ab. Im Herbst folgen dann weitere Diesel mit vier und sechs Zylindern und 218 bis 313 PS. Den Allradantrieb bringt BMW im 428i xDrive (42.605 Euro) gleich zu Beginn.