Bundesverband Fuhrparkmanagement Erst denken, dann tanken

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Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: Treibstoff-Management. Wer zur richtigen Zeit tankt, kann viel Geld sparen. Das gilt natürlich nicht nur für den privaten Autofahrer, sondern ganz besonders für Flottenbetreiber. Doch die ignorieren das häufig.

Schon William Shakespeare wusste: "Meine Mittel will ich so verwalten, dass wenig weit soll reichen." Damals könnte er das Futter für die Kutschentiere gemeint haben. Heute ist Treibstoffmanagement das Stichwort, das die Augen jedes Controllers glänzen lässt. Wer Kosten relativ simpel reduzieren will, sollte vor allem die Volatilität der Kraftstoffpreise über den Tages- bzw. Wochenverlauf in den Blick nehmen. Der bundesweite Mittelpreis schwankt laut ADAC bei Benzin um 8,3 Cent, an den klassischen Arbeitstagen ist diese Spanne noch größer. Am billigsten ist es in den frühen Abendstunden.

Die meisten Fuhrparks ignorieren das, zumindest wird es nach einer verbandsinternen Umfrage selten geprüft und schon gar nicht empfohlen. Doch wer da glaubt, dass die paar Cent den Kohl nicht fett machen, der hole bitte jetzt den Taschenrechner raus. Denn rund ein Viertel der gesamten Fuhrparkkosten sind Kraftstoffkosten. Schon bei 15 Fahrzeugen kommen schnell 300.000 gefahrene Kilometer pro Jahr zusammen. Das kann einer Spritmenge von ca. 21.000 Litern bei sieben Liter Durchschnittsverbrauch entsprechen. Schon hier können vierstellige Eurosummen eingespart werden.

Das Umfrageinstitut Allensbach hat festgestellt, dass gut ein Drittel der Autofahrer ohne auf den Preis zu achten immer die nächstgelegene Tankstelle anfährt. Das ist dann leider wohl auch ein Drittel der Dienstwagenfahrer, eher noch mehr, denn die befragten Privattanker achten erfahrungsgemäß mehr auf günstiges Tanken als Fuhrparknutzer. Die Tankkarte des Unternehmens beschwert sich ja (noch) nicht über hohe Preise

Wo kann der geneigte Kostensparer nun ansetzen? Die Tankkarten und ihre Abrechnungen liefern eine sehr wirklichkeitsnahe Abbildung der eigenen Kostenstruktur. Das Schwierigste ist in der Regel eine Verhaltensänderung, ergo die eigenen Fahrer zum Sparen zu bringen: Da hilft eine Sensibilisierung durch entsprechende unternehmensweite Kommunikation. Wer einen Schritt weiter geht, setzt Anreize und beteiligt die Fahrer an den Einsparungen oder schreibt Wettbewerbe aus. Dabei können bereits verschiedene Apps mit Echtzeitdaten zu Preisänderungen helfen, die gerade günstigste Tankmöglichkeit herauszufinden. Nun sollte auch das Sparen in Echtzeit beginnen. Also, frei nach Immanuel Kant: Erst denken, dann tanken.