Bundesverband Fuhrparkmanagement "Deutschland braucht bessere Verkehrsplanung"

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Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: Verkehrskonzepte. Ein wenig E-Auto-Förderung, ein bisschen Autobahnbau, aber keine Visionen. Wo ist das ganzheitliche Konzept unserer Bundesregierung in Bezug auf Verkehr und Mobilität?

Weiterentwicklung funktioniert nun mal nur, wenn ständig an Inno­va­tio­nen oder zumindest an Verbesserungen gearbeitet wird. "Sie besteht doch nicht darin, dass man altes Wissen mal in diesem und mal in jenem Sinne ordnet und sozusagen Sandkastenspiele betreibt", meinte der Augsburger Prof. Dr. Wilfried Bottke. Schauen wir mit diesen Gedanken auf unsere Verkehrspolitik. Wo ist ein ganzheitliches Konzept unserer Bundesregierung in Bezug auf Verkehr und Mobilität? Von der einseitigen E-Mobilitäts-Förderung wird gerade etwas abgerückt. Ziel muss die Reduktion der Emissionen sein und nicht die einseitige Förderung einer derzeit noch nicht optimalen Antriebsart wie der E-Mobilität. Die Bundesregierung hat sich nun in ihrem neuen Energiekonzept klar für Erdgas und Bio-Erdgas ausgesprochen. Unter dem Punkt "Herausforderung Mobilität" hieß es: "Die Bundesregierung fördert den steigenden Absatz von Erdgasfahrzeugen." Aha, geht doch.

Heute schon muss die Politik ein notwendiges Rahmenkonzept vorlegen, um langfristig zu zukunftsfähigen Verkehrskonzepten zu kommen, meint auch der ADAC. Dem "ehemaligen" Automobilclub ist in Zusammenarbeit mit dem Kelkheimer Zukunftsinstitut um Matthias Horx auch klar geworden, dass er sich zum Mobilitätsdienstleister entwickeln muss, wenn er sich Zukunftsszenarien ansieht. Aus der Studie und der prognostizierten Evolution der Mobilität bis 2040 leitet der ADAC dann auch verkehrspolitische Empfehlungen für die Zeit nach der kommenden Bundestagswahl ab. Beispielsweise hätte Deutschland laut der Studie "Mobilität 2040" alle Chancen, Technologieführer einer vernetzten und digitalen Mobilitätswelt zu werden.

Herbert Schimetschek, einst Präsident der Österreichischen Nationalbank, soll einmal politische Entscheidungsfindungen so benannt haben: "Das sind lauter Sandkastenspiele, wobei das Schlimme ist, dass wir dabei der Sand sind." Das gibt uns noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Weichenstellungen im Thema Mobilität haben mit uns und unserer eigenen Zukunft sowie der Zukunft der folgenden Generationen von Fuhrparkbetreibern zu tun. Da macht es Sinn, den Sandkasten und die politischen Kindergartenspiele schnellstens zu verlassen, sich mit den Experten der verschiedensten mit Mobilität betrauten Gewerke und Marktteilnehmern zusammenzutun und einen verifizierten Blick in die Zukunft zu wagen.