Bundesverband Fuhrparkmanagement Um jeden Preis

Renault ZOE Elektroauto, Kabel, Elektro, Stecker Foto: Angelika Emmerling

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: Elektromobilität

"Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten. Und dennoch ist es schwerer", sagt der Theologe Detlev Fleischhammel. Loslassen, Ziele revidieren, neue Erkenntnisse einbringen, Entscheidungen verändern. Das scheint eine unüberwindliche Hürde zu sein. Aber warum? Wer verliert sein Gesicht, wenn er einsieht, dass Prognosen unrealistisch sind? Die Einsicht fällt der Bundesregierung offensichtlich schwer – und die Gesetze der Marktwirtschaft sollen nun außer Kraft gesetzt werden.

Von Mai an bis höchstens 2019 sollen für jedes neu zugelassene Elektro- und Hybridfahrzeug Kaufprämien gezahlt werden. Gut, eine Million sind bis 2020 nicht zu erreichen. Aber 400.000 könnten es werden. Das meint Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, als er verkündet, dass sich der Steuerzahler mit der Autoindustrie die Subvention teilen darf. 

Zur Klarstellung: Wir gönnen das unserer heimischen Automobilindustrie von ganzem Herzen. Aber der Weg zum Erfolg führt nicht über Prämien. Wir sehen nach wie vor kein umweltorientiertes und betriebswirtschaftlich fundiertes Gesamtkonzept, sondern einseitige Förderung der E-Technologie. Die finanziellen Mittel – es ist von circa 1,2 Milliarden Euro die Rede plus 300 Millionen Euro für den Ausbau von Ladestationen – wären besser komplett in die Weiterentwicklung der Technik, in die Infrastruktur und Gesamtversorgung geflossen. Eine Kaufprämie für ein Fahrzeug, das man dann mit veralteten Akkus nach drei Jahren wahrscheinlich eher schlecht wieder verkaufen kann, macht absolut keinen Sinn und wird zumindest Fuhrparkbetreiber nicht motivieren, die Anzahl der E-Flotten in die Höhe zu schrauben.