Bundesverband Fuhrparkmanagement Vom Stauassistenten zum Roboterauto?

Daimler Autonomes Fahren Foto: Daimler

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: autonomes Fahren

Wenn Dieter Zetsche oder andere Größen der deutschen Automobilhersteller in den letzten Jahren begeistert über autonom fahrende Fahrzeuge sprachen, wussten sie, dass das – neben allen technischen, rechtlichen und ethischen Diskussionspunkten – für Deutschland noch weit weg ist. Denn hier gilt nach wie vor das "Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr" von 1968 mit der Vorgabe, dass jeder Fahrzeugführer dauernd sein Auto beherrschen und führen, also alle anderen Tätigkeiten vermeiden muss. Erst 2014 wurden mit einer ergänzenden Richtlinie Systeme erlaubt, mit welchen ein Pkw autonom fährt. Aber nur dann, wenn sie jederzeit vom Fahrer gestoppt werden können. Eine Umsetzung in nationale Gesetze steht bisher allerdings aus. Das will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nun ändern und hat im Juli eine Reform des Straßenverkehrsrechts angestoßen. Autonomes Fahren wird also greifbarer.

Darüber hinaus will der Minister mit 80 Millionen Euro bis 2020 die Forschung zum automatisierten und vernetzten Fahren fördern. Es muss nämlich noch umfassend analysiert werden, wie die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig ausgestaltet werden muss, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Funklöcher im Breitbandnetz dürfen die Vehicle-to-Infrastructure-Kommunikation schon aus Sicherheitsgründen in Zukunft nicht mehr beeinträchtigen.

Trotz aller noch nicht gelöster Themen entsteht bei Fuhrparkmanagern so langsam eine Vorfreude. Denn mit der stärkeren Vernetzung können sie permanent einen (elektronischen) Überblick über ihre Flotte haben. Das eröffnet ganz neue Management-Möglichkeiten, schnelleres Reagieren auf Fehlentwicklungen und deutliche Einsparungen im Prozesskostenbereich der Fahrzeugverwaltung. Wir bleiben gespannt.