Carsharing im Vergleich Wahl zwischen flexibel und günstig

Foto: VW

Wer Carsharing-Angebot nutzen will, sollte Preise vergleichen. Und vor der Wahl des Anbieters auch genau überlegen, wofür und wie lange er das Auto braucht.

Teilen statt besitzen liegt im Trend. Wer sich ein eigenes Auto spart, kann mittlerweile auf eine Vielzahl von Carsharing-Diensten zurückgreifen. Die Unterschiede bei Preisen und Flexibilität sind groß, wie eine Untersuchung des Portals Check24 von 13 Anbietern ergeben hat.

33 Euro Preisdifferenz für einen Trip

Für den nachmittäglichen Einkaufstrip am Samstag (sieben Stunden Leihdauer) liegt die Preisdifferenz zwischen dem billigsten und dem teuersten Anbieter bei knapp 33 Euro. Bei Cambio werden 21,50 Euro fällig, bei BMWs Dienst DriveNow stolze 69 Euro. Auch, wenn das Auto nur zwei Stunden gebraucht wird, sind die Unterschiede groß. Bei Cambio kostet das 9,10 Euro, bei Citroens Multicity 33,60 Euro.

Der große Preisunterschied erklärt sich auch aus den jeweiligen Geschäftsmodellen der Anbieter. Unternehmen wie Cambio, Stadtmobil oder die Bahn-Tochter Flinkster arbeiten mit einem festen Stationen-Netz. Die Autos werden an über die Stadt verteilten Standorten abgeholt und müssen auch dorthin zurückgebracht werden. Gebucht wird vorab für eine feste Zeitspanne. Wer sich bei der Rückgabe verspätet, zahlt oft happige Strafen. Wer sein bei Cambio gemietetes Mobil statt nach 120 erst nach 140 Minuten wieder auf einem der Parkplätze abstellt, zahlt statt günstiger 9,10 Euro happige 48,20 Euro. Auch die stationäre Konkurrenz schlägt ähnlich zu und verlang bis zu 50 Euro Zusatzgebühr (etwa die VW-Tochter Quicar).

Bei ungewisser Nutzungsdauer punktet Free Floating

Wer trödelt oder länger braucht als gedacht, fährt daher besser mit den sogenannten Free-Floating-Anbietern wie eben DriveNow, Multicity oder Daimlers Angebot Car2go. Diese berechnen streng nach tatsächlicher Nutzungszeit, erheben daher keine Verspätungsgebühr und verzichten zudem auf Stationen, stattdessen kann das Auto an einem beliebigen Ort im Geschäftsgebiet übernommen und auch wieder abgestellt werden. Dieses Flexibilitätsplus kostet allerdings extra. Gibt es das Auto bei den stationären Anbieten für den zweistündigen Einkauf schon für rund zehn Euro, sind es bei den Free-Floating-Diensten knapp 20 bis 30 Euro. Allerdings stoppt die Kosten-Uhr dann auch mit dem Abstellen des Autos – im Idealfall landet man zudem direkt am Zielort und nicht an einer weit entfernten Station.

Wer einen Carsharing-Dienst nutzen will, muss sich daher zwischen Flexibilität und geringen Kosten entscheiden. Darüber hinaus lohnt sich auch bei beiden Geschäftsmodellen der Vergleich der Anbieter untereinander, denn auch dort differieren die Preise stark. Allerdings haben nur Kunden in Großstädten die Chance, aus mehreren Anbietern zu wählen. In ländlichen Regionen und Kleinstädten ist häufig wenn überhaupt nur ein Dienst anzutreffen.

Generell keine gute Idee ist das Carsharing zudem bei Wochenendreisen oder Städtetrips. Dort fährt man mit einem klassischen Mietwagen in der Regel deutlich günstiger.