Firmenwagenklassiker Citroen Evasion Mini-Bus aus Frankreich

Citroen Evasion Foto: Citroen

Autos, die jeder kennt. Fahrzeuge der Kindheit, erstes eigenes Auto, unvergessener Dienstwagen: Citroën Evasion.

Früher galt alles, was mehr als fünf Sitze hatte, als Bus. Der Markt war überschaubar. Es gab Linienbusse, Reisebusse und VW Busse. Bis Citroën 1994 auf dem Caravan Salon den Evasion vorstellte. Der hatte bis zu acht Plätze, zwei seitliche Schiebetüren, war aber kein Bus, sondern höchstens ein Bussi. Überdies auch keine alleinige Idee von Citroën. Der Evasion war eine Entwicklung eines seit 1978 bestehenden Joint Venture zwischen PSA und ­Fiat. Daher lief das Auto auch als Peugeot 806 und Fiat Ulysse vom gleichen Band in Valenciennes. Bis auf Kühlergrill, Heckleuchten und Lenkradplatte waren die sogenannten Eurovans identisch. Lediglich der Ende 1995 erschienene Lancia Zeta leistete sich eine eigene Motorhaube.

Zurück zum Evasion. Manche Besitzer dichteten ihm an, er federe komfortabler als die anderen. Vermutlich ein pawlowscher Reflex. Will heißen: Klebe einen Doppelwinkel auf den Grill und schon wähnt König Kunde sich in einer Sänfte.

Ablageflächen wie Sand am Meer

Wir halten uns lieber an die Fakten. Was dieses Auto für Gewerbetreibende so interessant machte, war seine Variabilität. Es war ein Großraumbüro auf Rädern. Die Vordersitze ließen sich um 180 Grad drehen, der mittlere Sitz der zweiten Reihe diente zusammengeklappt als Konferenztisch. Ablagefächer waren so zahlreich wie auf dem Briefpostamt einer mittelgroßen Kreisstadt. Ledersessel, Klimaautomatik, Glasschiebedach, Armlehnen – Luxus war dem Evasion nicht fremd. Leider auch nicht beim Spritverbrauch. Vor allem die Zwei-Liter-Benziner erwiesen sich vor Einzug der 16-Ventiltechnik als wüste Trinker.

Alternativ gab es anfangs die betagten 1,9 und 2,1 Liter Wirbelkammer-Dieselbrummer. Erst ab 1999 kamen die sparsamen und laufruhigen Common-Rail-Motoren. Bemerkenswert zudem die Wendigkeit. Mit 4,45 Metern war der Evasion fast 25 Zentimeter kürzer als ein VW Bus T4. Weniger knapp bemessen dagegen der Preis fürs Bussi aus Frankreich: etwa 50.000 Mark mit einigen Extras. Oh là là.