Cloud-basierte Fuhrparkmanagement-Software E-Flotte leicht gemacht

Shared E-Fleet Foto: IAO

Der Fuhrparkmanagement-Anbieter Carano und Fraunhofer IAO haben im Rahmen des Forschungsprojekts "Shared E-Fleet" eine Software entwickelt, die E-Autos optimal in Firmenflotten integriert.

Fuhrparkmanager, die E-Autos in ihre Flotten einbinden wollen, stehen vor einer großen Hürde: Wie integriert man E-Autos in die Flotte, ohne dabei draufzahlen zu müssen? Eine grüne Flotte alleine stellt den Chef schließlich nicht zufrieden. Bei den Vorgesetzten müssen auch die Kosten stimmen.

Fraunhofer IAO und der Fuhrpakmanagement-Anbieter Carano haben gemeinsam eine Software entwickelt, die genau dieses Problem lösen soll: E-Autos in der Flotte einspeisen, ohne dabei auf Mehrkosten sitzen zu bleiben. Im Gegenteil. Das Konsortium verspricht sogar Einsparpotenziale. Schon bei Mischflotten, die zu 50 Prozent aus E-Autos und zu 50 Prozent aus Verbrennern bestehen, geht Carano von einem geringeren CO2-Ausstoß von bis zu 25 Prozent aus und auch von einer Kostenreduktion um bis zu zehn Prozent.

Mit E-Autos bis zu zehn Prozent geringere Kosten

Carano und Fraunhofer IAO haben die Software in den letzten drei Jahren im Rahmen des auslaufenden Forschungsprojektes Shared E-Fleet mit weiteren Projektpartnern in der Praxis getestet. An den Standorten Stuttgart, München und Magdeburg teilten sich 25 Firmen insgesamt acht BMW i3. Dabei war weder Hardware noch eine spezielle Software auf den Mitarbeiter-Rechnern nötig. Alle Softwarekomponenten und Apps sind in einer Cloud gebündelt. Mitarbeiter, die dienstlich Fahrten für ihr Unternehmen erledigen müssen, können sich ins System einloggen und ein Fahrzeug buchen.

Welches Fahrzeug aus dem Pool der Mitarbeiter letztendlich bekommt, entscheidet das System erst zehn Minuten vor Fahrtantritt. Denn es errechnet aktuell, welches E-Auto sich in Bezug auf Einsatzzweck und Reichweite optimal für die bevorstehende Fahrt eignet. Dies ist nur möglich, weil die E-Autos laufend Daten wie Akkustand, Reichweite und Fahrtstrecken ans System übermitteln. Ein Teil des Systems ist das intelligente Energiemanagement. Das Programm koordiniert eigenständig die Ladevorgänge der Fahrzeuge. Und zwar so, dass gebuchte Fahrzeuge stets über genügend Reichweite verfügen und möglichst dann geladen werden, wenn der Strom günstig ist.

Cloud-Software ab 2016 für alle Firmen erhältlich

Eine aufwendige Verwaltung der Fahrzeugschlüssel entfällt bei Shared E-Fleet. Die Fahrzeuge werden über eine App vom Smartphone aus geöffnet. Die Ladesäulen werden ebenfalls über die App bedient. Carano und Fraunhofer IAO bieten ihre neue Fuhrparkmanagement-Software ab dem zweiten Quartal 2016 über das Forschungsprojekt hinaus allen Firmen an, die Elektromobilität profitabel in ihre Flotte einbinden wollen. Eine Einstiegsversion der Software-Lösung soll es sogar kostenfrei geben. Möglich ist dies durch Fördermittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, welches bereits das Projekt Shared E-Fleet finanziell unterstützte.

Das Projekt Shared E-Fleet ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungsprogramms IKT für Elektromobilität II. Im Rahmen des Programms werden noch bis Ende des Jahres neue Konzepte und Technologien für das Zusammenspiel von intelligenter Fahrzeugtechnik im Elektroauto mit Energieversorgungs- und Verkehrssteuerungssystemen auf der Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) entwickeln. Im kommenden Jahr startet das IKT für Elektromobilität III. Hier werden leichte Elektro-Nutzfahrzeuge auf Praxistauglichkeit am Stuttgarter Flughafen und bei den Berliner Verkehrsbetrieben getestet.

Das Konsortium des Projekts Shared E-Fleet setzt sich zusammen aus: Carano Software Solutions GmbH, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Baimos Technologies GmbH, Ludwig-Maximilians-Universität München, Marquardt GmbH, MGH-Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft mbH, Siemens AG, STEP Stuttgarter Engineering Park GmbH, TWT GmbH.