Crash-Test-Dummys Auch die Puppen werden immer dicker

Foto: Humanetics

Auch Dummys müssen mit der Entwicklung der Bevölkerung mithalten. In den USA gibt es daher nun auch dicke und gebrechliche Unfallpuppen.

Vier von zehn US-Amerikanern sind zu dick, jeder fünfte Autofahrer ist über 64 Jahre alt. Crash-Test-Dummy-Hersteller Humanetics reagiert nun mit speziellen Simulations-Puppen auf Überalterung und Fettleibigkeit. Neueste Entwicklung ist der "Elderly Crash Test Dummy".

Foto: Humanetics

Die Anatomie älterer Menschen unterscheidet sich deutlich von dem Körperbau jüngerer Personen. Das spielt beispielsweise beim Verlauf des Anschnallgurts oder bei einem Aufprall auf einen Airbag eine Rolle. Entsprechend drohen älteren Insassen bei Verkehrsunfällen andere Verletzungen. Gleiches gilt für besonders schwergewichtige Personen; Humanetics hat aus diesem Grund bereits 2014 einen "Obese Crash Test Dummy" vorgestellt, die auf einem 140-Kilo-Mann mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 35 basiert. Untersuchungen haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben mit steigendem BMI zunimmt.

Die neuen Crash-Test-Dummys sollen Autohersteller ermöglichen, sichere Fahrzeuge für die gesamte Spanne der Bevölkerung zu bauen. Bislang wird bei Crashtests von Industrie und Verbänden vielfach immer noch der sogenannte 50-Prozent-Mann aus der Mitte der 70er-Jahre eingesetzt. Damals lag der Anteil der adipösen Amerikaner unter 15 Prozent. Seit einigen Jahren wird der 1,75 Meter große Ottonormal-Dummy immerhin von Modellen in weiteren Größen sowie Frauen- und Kinder-Puppen unterstützt. Auch spezielle Fußgängerdummys sind mittlerweile im Einsatz um Unfälle mit Passanten zu simulieren.