Die umweltfreundlichsten Autos Es kommt auf das Streckenprofil an

Toyota Prius Foto: Toyota

Aufgrund der Abgasmaniupulationen kürt der VCD in diesem Jahr keine umweltverträglichen Autos. Wohl aber gibt der Verkehrsclub die eine oder andere Empfehlung.

Auch wenn sie vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) als Auto-Umweltliste bezeichnet wird, als Ranking kommt die mittlerweile zum 27. Mal präsentierte Erhebung der umweltfreundlichsten Autos nicht daher. Der Abgasskandal bei Dieselfahrzeugen und eine größer werdende Schere zwischen den Herstellerangaben und der Realität bei Verbrauch und CO2-Ausstoß machten eine Bewertung unmöglich, so Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD.

Wer derzeit mit dem Autokauf warten könne, der solle sich freuen. Wer jetzt allerdings unbedingt ein neues Fahrzeug brauche, dem rät der Verkehrsclub zur Anschaffung eines Gebrauchtwagens, am besten eines Modells, das in den vergangenen Jahren im Ökoranking einen der Spitzenplätze eingenommen habe.

Empfehlungen spricht der VCD in diesem Jahr hier und da dennoch aus. Wer speziell für den Stadtverkehr einen Neuwagen benötige, der solle kleine, energieeffiziente Benziner oder Erdgasfahrzeuge in Erwägung ziehen wie die technischen Kleinstwagen-Drillinge Citroen C1, Peugeot 108 und Toyota Aygo oder die Erdgas-Drillinge aus dem VW-Konzern (VW eco up!, Seat Mii 1.0 Ecofuel, Skoda Citigo 1.0 G-Tec) bzw. in der Kompaktklasse den Golf Variant mit Erdgasantrieb. Bei den reinen Elektroautos sieht der VCD kaum eine Weiterentwicklung. Obwohl sie ökologisch wichtig und besonders im Flottenbetrieb und für Pendler sinnvoll seien, seien sie immer noch zu teuer und würden daher kaum gekauft.

Keine Zukunft mehr im innerstädtischen Verkehr bescheinigt der Club dem Dieselantrieb. Die letzte Nische für den Selbstzünder sei der Vielfahrer mit hohem Autobahnanteil. Als Auto für Stadt- und Überlandfahrten favorisiert der Verkehrsclub den Hybridantrieb. Gute Verbrauchs- und CO2-Werte werden etwa der vierten Generation des Toyota Prius attestiert. "Einen vergleichbaren deutschen Pkw gibt es leider nicht", so Lottsiepen.  

Der VCD sieht die Bundesregierung und die Autobauer in der Pflicht. Die Politik müsse endlich die gesetzlich festgelegten Grenzwerte kontrollieren. Umgekehrt müsse die deutsche Automobilindustrie den Willen zeigen, die Fertigung von sauberen Autos als Innovationsanreiz zu begreifen, was auch ihre Stellung auf dem Weltmarkt fördern würde.