DUH misst Diesel nach Neunmal dreckiger als erlaubt

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Sauber im Labor, auf der Straße wahre Dreckschleudern: Die Deutsche Umwelthilfe hat nun selbst bei 36 Diesel-Pkw nachgemessen und kommt zu erschreckenden Ergebnissen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Stickoxidausstoß von 36 aktuellen Diesel-Pkw im realen Straßenverkehr gemessen. Nur drei der Euro-6-Modelle halten den Grenzwert ein. Als besonders schmutzig bewerten die Tester die überprüften Varianten von Ford Mondeo, Nissan Qashqai und Renault Scénic. Sie stießen bis zu neunmal so viel NOx aus wie erlaubt.

Negativ-Spitzenreiter ist das Ford-Mittelklassemodell Mondeo 2.0 Duratorq TDCi mit durchschnittlich 739 Gramm des Gases pro Kilometer. Die Euro-6-Norm sieht lediglich 80 Gramm vor; das ist auch der Wert, der im Labor der bei der behördlichen Zulassung erreicht werden musste. Kaum besser waren die Messergebnisse beim Kompakt-SUV Nissan Qashqai 1.6 dCI (677 Gramm) und beim Kompakt-Van Renault Scénic 1.6 dCi (655 Gramm). Und auch Premiumhersteller wie Mercedes (A 200 CDI), Audi (A3 1.6 TDI Sportback) und BMW (520d Touring) fielen negativ auf. Bei der Auswahl hat sich der Verband vor allem an Verkaufszahlen orientiert.

Dass es auch anders geht, beweisen drei Kandidaten, die die NOx-Grenzwerte auch im realen Straßenverkehr einhalten. Sowohl der Audi Q3 2.0 TDI Quattro als auch der Mercedes E220d unterboten mit weniger als 50 Gramm NOx die gesetzlichen Vorgaben sogar. Gleiches gelang dem als Nutzfahrzeug zugelassenen VW Transporter T6 2.0 TDI; er bliebt mit 118 Gramm unter dem dort geltenden Grenzwert von 125 Gramm pro Kilometer.

Der Umweltverband betont, dass sämtliche Messungen zwischen Mai und September durchgeführt wurden, also bei überwiegend sommerlichen Temperaturen. Diese gelten als tendenziell günstig für das Funktionieren der Abgasreinigung. Für nun bevorstehende Tests bei niedrigeren Außentemperaturen erwartet der Verband eine weitere Verschlechterung der Werte.