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Eco Drive Fleet von Fiat Sprit sparen lernen mit System

Mit USB-Sticks, Software und virtuellen Tipps soll die Verbrauchsüberwachung auch Bleifußfahrern einen sparsamen Fahrstil beibringen.

Nicht das Auto, sondern der Mensch hinterm Lenkrad gilt als Schwachstelle, wenn es um das Thema spritsparendes Fahren geht. Allerdings ist die Erkenntnis das eine, die Umsetzung das andere. Kaum ein Mitarbeiter lässt sich gerne überwachen, schon gar nicht im Auto.

Fiat hat nun mit dem Spritsparprogramm Eco Drive Fleet einen Weg gefunden, mit dem Flottenbetreiber den Verbrauch ihrer Fiat um durchschnittlich sechs Prozent senken können – ohne dass dazu sensible Daten wie Uhrzeit, Streckenverlauf oder Orte aufgezeichnet werden. Vorausgesetzt, das Multimediasystem Blue & Me ist in den Autos verbaut. Bevor die Sparoffensive losgeht, muss der Fuhrparkleiter die kostenlose Software herunterladen und am PC sowie per USB-Stick im Auto installieren. Über den Bordcomputer erfasst Eco Drive Daten zu Beschleunigungs- und Bremsphasen, zu Gangwechseln und Geschwindigkeit sowie über Kraftstoffmenge und gefahrene Kilometer.

Diese Werte werden mit dem USB-Stick auf den PC des Flottenchefs übertragen. Anschließend vergleicht das Programm Verbrauchs- und Emissionswerte der einzelnen Fahrzeuge und stellt die Ergebnisse auch in Form von Grafiken dar. Der Fuhrparkleiter kann zudem die Ergebnisse aller Firmenwagen miteinander vergleichen. Fahrer und Flottenchef bekommen Meldung, ob diese Werte im Rahmen des Üblichen liegen. Mit dieser Analyse beginnt der eigentliche Prozess, einen möglichst wirtschaftlichen Fahrstil zu entwickeln. Der Mitarbeiter bekommt Tipps, welche Fahrweise seinen Verbrauch senkt, etwa dass er früher schalten oder weniger stark bremsen sollte. Gleichzeitig wird dadurch das Bewusstsein für mögliche schlechte Angewohnheiten geschärft. Als Ansporn errechnet das Computerprogramm einen Index, mit dem sich die individuellen Fortschritte errechnen lassen.

Im Schnitt haben die Eco Drive-Fahrer sechs Prozent Sprit gespart

Eine interne Auswertung von 428.000 Einzelfahrten soll nun beweisen, dass Eco Drive tatsächlich funktioniert. Die Daten stammen von 5.700 Fahrern aus fünf Ländern (Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien) und wurden in einem Zeitraum von 150 Tagen erfasst. Dabei wurden zunächst Basiswerte ermittelt, die eine sparsame von einer weniger sparsamen Fahrt unterscheiden.

Demnach wirken sich vor allem frühe Gangwechsel, sanftes Beschleunigen, vorausschauendes Bremsen und ein gleichmäßiges Tempo positiv auf den Spritverbrauch aus. Zehn Prozent der beobachteten Fahrer reduzierten ihren Verbrauch um 16 Prozent. Im Schnitt lag das Einsparpotenzial der Fahrer bei sechs Prozent. Würden alle Autofahrer der Europäischen Union diesen Wert erreichen, würden jedes Jahr rund 34 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Luft geblasen.