eRoaming Europaweit laden mit einer Karte

Elektromobilität Foto: ETM

Flottenbetreiber können ihre Elektro-Autos künftig europaweit mit nur einem Vertrag laden. Das neue eRoaming-System Intercharge ist eine anbieterübergreifende Lösung.

Viel wird auf Elektro-Autos herumgehackt: Zu geringe Reichweiten und auch noch nächtelange Ladezeiten gelten für Autofahrer genauso als K.O.-Kriterium wie die hohen Anschaffungskosten. Die kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen Steuervergünstigungen für Dienstwagennutzer sind also ein wichtiger Schritt in Richtung Elektromobilität. Und weil die Hersteller ebenfalls nicht geschlafen haben und immer mehr Elektro-Autos mit immer größerer Reichweite auf den Markt bringen, liegt der Ärger nun an anderer Stelle.

Wer nämlich seine Akkus voll ausreizt und nicht auf dem heimischen Firmenhof, sondern in der Ferne eine Steckdose anzapfen will, hat ein Problem. Wie soll man den Strom denn bezahlen? Die unterschiedlichen Ladenetzprovider verlangen nicht nur in Deutschland immer nach der hauseigenen Kundenkarte.

Hersteller, Elektroniker und Energieunternehmen unter einem Hut

Damit soll nun Schluss sein. Mit Intercharge bündelt Hubject – ein Joint Venture von BMW, Daimler, Siemens, Bosch, EnBW und RWE – alle öffentlichen Ladesäulen zu einer anbieterübergreifenden Einheit. Solange der Vertragspartner an das eRoaming-System angebunden ist, können die Mitarbeiter künftig alle Ladestationen mit Intercharge-Zeichen nutzen. Bis Ende des Jahres soll dies bei 40 Prozent aller Ladesäulen der Fall sein.

"Mit dieser gemeinsamen Initiative kommen wir weg von nationalen und regionalen Insellösungen und schaffen ein für alle verfügbares, europaweites Netzwerk der unterschiedlichen Ladestationsbetreiber", erklärt BMW-Entwicklungsvorstand Dr. Herbert Diess. Für ganz Europa reicht es bislang allerdings noch nicht. Neben den Partnern aus Deutschland und den Beneluxstaaten haben sich bislang nur Österreich und Finnland angeschlossen.

Damit das Laden wirklich europaweit möglich ist, fehlen noch wichtige Nachbarländer wie Frankreich, Dänemark oder auch die Schweiz, die vor allem für grenznahe E-Flotten eine wichtige ­Rolle spielen.