Eine dezente Modellüberarbeitung bringt dem 1er BMW kleinere Motoren und bessere Ausstattung.
Wenn der überarbeitete 1er ab 28. März 2015 bei den BMW-Händlern steht, hat sich unterm Blech vieles, aber nicht alles geändert. Geblieben ist beispielsweise der Heckantrieb, der speziell den stärker motorisierten Versionen die markentypische Agilität verleiht. Doch nur noch für drei Jahre, dann verliert der 1er dieses Alleinstellungsmerkmale in seuiner Klasse. Die nächste Generation des 1er wird BMW auf den kostengünstigeren Frontantrieb umstellen.
Neu und für eingefleischte BMW-Fans möglicherweise gewöhnungsbedürftig dürfte die Einführung der 1,5 Liter großen Benzin- und Dieselmotoren mit drei Zylindern sein, die ihren ersten Einstand bereits im 2er Active Tourer gaben. Zusammen mit den ebenfalls überarbeiteten oder neuen Vier- und Sechszylindern sollen sie BMW den Weg ebnen, die von der EU vorgegebenen Flotten-Verbrauchsziele zu schaffen. Beispiel 116d Efficient Dynamics: Der Verzicht auf einen Zylinder und 100 cm3 Hubraum senkt den Verbrauch von 3,8 auf 3,4 Liter (89 g CO2).
Verfeinerte Achtgang-Automatik
Von den größeren Baureihen übernimmt der weiterhin als Drei- oder Fünftürer lieferbare Kompaktwagen den neuen Zweiliter-Diesel mit vier Zylindern. Er kommt in drei Leistungsstufen (118d: 150 PS; 120d: 190 PS und 125d: 224 PS), die sich hauptsächlich in ihrer Turboladertechnik unterscheiden. Der von FIRMENAUTO gefahrene 120d arbeitet noch druckvoller als der Vorgänger, hat in jedem Drehzahlbereich genügend Dampf und nagelt nur im Kaltlauf vernehmlich.
Besonders empfehlenswert ist die Kombination des Diesels mit der überarbeiteten Achtgang-Automatik (1.764 Euro netto) von ZF. Sie greift auf die Daten des Navisystems zu und legt den passenden Gang bereits ein, bevor das Auto eine Kurve, ein Gefälle oder eine Steigung erreicht. So lassen sich auch unnötige Gangwechsel vermeiden, etwa zwischen zwei kurz aufeinander folgenden Kurven. Und beim Bergabfahren hält die Automatik den kleineren Gang, bis der Fahrer wieder Gas gibt. Das Ganze klappt auch ohne aktivierte Zielführung.
Bessere Serienausstattung
Die Motoren packt BMW in ein dezent umgeschneidertes Blechkleid mit serienmäßigem LED-Tagfahrlicht und L-förmigen Rückleuchten. Statt Xenon- bietet BMW nun weniger Strom verbrauchende, langlebigere LED-Scheinwerfer an (663 Euro). Für 1.252 Euro extra passt eine Leuchtautomatik den Lichtkegel an Fahrsituation und Verkehrslage an.
Dass jeder 1er nun mit Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Reifendruckanzeige und dem BMW Radio Professional samt CD-Laufwerk ausgeliefert wird, verteuert ihn um 850 Euro. Damit kann man leben, zumal nun auch eine SIM-Karte serienmäßig an Bord ist. Die Mobilfunk-verbindung ist Voraussetzung für den Notrufassistenten und eröffnet dem Fahrer die umfangreiche Online-Welt von BMW. Dabei stellt sich der Kunde seine Dienste nach Lust und Geldbeutel zusammen. Für die Flatrate des Streaming-Musikdienst beispielsweise fallen jährlich 327 Euro netto an, samt Datenübertragung und der Möglichkeit, die Titel offline auf zwei weiteren Geräten zu hören. Außerdem werden über die SIM-Karte nun viermal pro Jahr die Kartendaten des Navisystems online aktualisiert. Unterm Strich setzt das ausgefeilte Multimedia- und Bediensystem iDrive mit kristallklarer Darstellung von Navidaten und Echtzeit-Verkehrslage Maßstäbe.
Zusätzlich gibt's neue Farben, Polster und Ausstattungsversionen. Neue Fahrhilfen wie der Radartempomat, der im Stau bis zum Stillstand abbremst und automatisch wieder anfährt, oder die erweiterte Einparkautomatik, werten den 1er weiter auf. Damit ist er fit für die letzte Runde bis zur Ablösung.