Baugleich und trotzdem 2.000 Euro billiger: Der Chevrolet Trax macht seinem Bruder Opel Mokka das Leben schwer. Ganz spurlos geht der Preisnachlass am kleinen Amerikaner aber nicht vorbei.
Opel kann einem schon leidtun. Da treffen die Rüsselsheimer mit ihrem Kompakt-SUV Mokka endlich mal wieder den Geschmack vieler Autofahrer und dann kommt GM und setzt ihnen den weitgehend baugleichen Chevrolet Trax vor die Nase. Zu allem Übel auch noch – wie beim 1.4 Turbo AWD mit vergleichbarer Ausstattung – bis zu 2.000 Euro netto günstiger.
Optisch ist zwischen den beiden kein großer Unterschied auszumachen. Der Chevy stellt den Kühler etwas steiler in den Wind. Mit seinen breiteren Kotflügeln wirkt er dadurch muskulöser als der Mokka. Abmessungen und Kofferraumvolumen sind nahezu identisch. 356 Liter Gepäck gehen in den Trax bei aufrechten Rückenlehnen. Bei zusammengefalteter Fondbank bringt er 1.370 Liter unter. Durchaus beachtlich für einen 4,25 Meter kurzen SUV. Ein Handgriff genügt und die Beifahrerlehne macht sich sogar für bis zu 2,30 Meter lange Latten flach.
Schwergewicht mit geringer Nutzlast
Der Schwertransport zählt dennoch nicht zur Paradedisziplin des Trax. Dem von uns getesteten 1.4 Turbo mit Allradantrieb traut Chevrolet nur eine Last von 354 Kilogramm zu – damit bewegt er sich auf einem Level mit dem VW Up. Nur mal zum Vergleich: Je nach Motorisierung klemmt sich der Mokka bis zu 150 Kilo mehr unter die Arme.
Die Ursache ist schnell ausgemacht: Der Chevy muss mit seinen 1,5 Tonnen Leergewicht bereits von Haus aus bis zu 170 Kilo mehr als der Opel mit sich herumschleppen. Dem recht lebendigen Turbobenziner scheint das keine Probleme zu bereiten. Er macht den Trax zwar nicht zur Pistensau, gibt seine Kraft dafür aber in angenehm kerniger Tonlage und relativ gleichmäßig ab.
Hartes Fahrwerk für Ami-Verhältnisse
Dazu passt das für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich straff abgestimmte Fahrwerk. Dadurch bewegt er sich für einen Kompakt-SUV recht agil, nimmt es mit dem Fahrkomfort aber nicht so genau. Unebenheiten dringen weitgehend ungefiltert an die Insassen durch. Daran können auch die weichen Sitze nichts ändern.
Im Innenraum geht es rustikal zu. Die triste Hartplastiklandschaft ist weder was fürs Auge, noch fühlt sie sich hochwertig an. Trumpfen kann der Chevy dafür mit seinen zahlreichen Ablagen sowie dem cleveren Multimediasystem Mylink. Wie bei Opels Intellilink setzt das System zwar ein Smartphone voraus. Die einzelnen Module wie Navi und Internetradio gibt’s dann aber als günstige Apps.