Dacia hat den Duster aufgefrischt. Mit neuem, drakonischem Look, einem modernen Benziner sowie verbesserter Sicherheitsausstattung will das preisgünstige SUV noch kraftvoller zubeißen. Dabei ist der beliebte Rumäne, den es auch weiterhin mit Allradantrieb gibt, keinen Cent teurer geworden.
Die Renault-Tochter Dacia ist inzwischen hinlänglich bekannt für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das gilt insbesondere für den Duster. Wo sonst findet man ein kompaktes SUV für 8.814 Euro netto. Damit ist er unangefochten "Deutschlands günstigstes SUV". Seit seinem Einstand 2010 hat sich der Duster über 60.000 Mal bei uns verkauft und sich inzwischen zu einer festen Größe unter den preisbewussten Käufern entwickelt.
Jetzt erhielt der Rumäne ein Facelift bei dem einige Schwachstellen beseitigt wurden. Optisch gibt sich der Duster Modelljahrgang 2014 vor allem an seiner überarbeiteten Frontpartie zu erkennen. Der Kühlergrill in Wabenstruktur mitsamt seinen dreifach unterteilten Hauptscheinwerfern verleiht ihm mehr Ausdrucksstärke, hinten erhielt dagegen die Grafik der Rückleuchten eine klarere Aufteilung.
Frisch renoviertes Cockpit mit einigen Eigenarten
Das Cockpit erhielt eine umfassende Überarbeitung und präsentiert sich in neuem Glanz. Es wirkt weniger trist und bietet jetzt jede Menge brauchbare Ablagen. Die Materialqualität ist zwar – wie zuvor – ziemlich einfach, aber in Relation zum günstigen Fahrzeugpreis durchaus akzeptabel. Ein wenig zugelegt hat der Duster bei der Bedienung: Endlich wanderten die Fensterheber-Schalter von der Mittelkonsole in die griffgünstigeren Türverkleidungen.
An ein paar befremdenden Eigenheiten halten die Rumänen auch nach der Modellpflege weiterhin fest. So befindet sich der Drehschalter für die elektrische Spiegelverstellung immer noch schlecht erreichbar unter dem Handbremshebel (!) und der Hupenknopf sitzt im Blinkerhebel. Auch das preiswerte Multimedia-Navi für 234 Euro inklusive Kartenmaterial zeigt im Alltag Schwächen. Zwar ist es einfach in der Handhabung und berechnet die Route überaus flott, aber der große Farbbildschirm erweist sich als schlecht ablesbar. Er ist zu tief positioniert und blendet bei Sonneneinstrahlung.
Gutes Raumangebot für Passagiere und Gepäck
Das Platzangebot kann sich sehen lassen. Vorne wie hinten bietet der Duster eine ordentliche Bewegungsfreiheit. Große Fahrer finden keine optimale Sitzposition, da das Lenkrad nur höhenverstellbar ist und das kurze Gestühl nur wenig Auflage und Seitenhalt gewährt. Licht und Schatten auch beim Frachtabteil, welches mit 475 bis 1.636 Liter einiges an Gepäck schluckt und es dank umlegbarer Beifahrerlehne sogar mit Sperrigem aufnimmt. Die unverkleidete Ladekante wird hingegen bei häufiger Nutzung schnell verkratzen und nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen bleibt eine unschöne Stufe im Ladeboden.
Neuer Benzindirekteinspritzer von Renault
Einmal Fahrt aufgenommen, begeistert der Dacia mit einfacher Manövrierbarkeit und ausgewogenem Federungskomfort. Der neu ins Programm aufgenommene 1,2-Liter Turbobenziner leistet 125 PS und stammt, wie alle Motoren, aus dem Renault-Regal. Der aus dem Clio und Mégane Scénic bekannte Direkteinspritzer erweist sich als durchzugskräftig schon aus dem Drehzahlkeller und soll sich im Schnitt mit sechs Litern begnügen.
Auf unserer Testrunde waren es mit einer neuen vor dem Komma deutlich mehr. Auch der gefahrene 1,5 dCi mit 109 PS verfehlte die Werksangabe von 4,8 Litern und schluckte 7,3 Liter auf unserer Runde, dennoch gefällt er mit einem kraftvollem Antritt sowie gleichmäßiger Beschleunigung. Weniger schön sind beim Duster, den es übrigens auch als 1,6-Liter Flüssiggas-Variante gibt, die hohen Windgeräusche, die auf der Autobahn dominant um den Rumänen pfeifen.
Der Duster 4x4 eignet sich auch für leichtes Gelände
Damit der Duster keine unbefestigten Pfade scheut, kann er neben Front- weiterhin mit variablem Allradantrieb bestellt werden. Der Aufpreis beträgt 1.597 Euro netto. Zwar verzichtet der von Nissan beigesteuerte 4x4 auf eine Geländereduktion, trotzdem krabbelt der Dacia wacker über Stock und Stein. Selbst Steigungen, Gefälle sowie leichte Wasserdurchfahrten durchkreuzt der Rumäne ohne Murren, denn neben der zuschaltbaren Sperrfunktion (50:50) ist der erste Gang extrem kurz übersetzt und viel Bodenfreiheit vorhanden. Auf Assistenzsysteme muss allerdings weiterhin verzichtet werden. Das gilt sowohl für den Offroadeinsatz wie auch auf asphaltierten Straßen. Dafür gehört das zuvor aufpreispflichtige ESP jetzt serienmäßig zum Lieferumfang beim Dacia Duster