Im September startet die zweite Generation des Ford S-Max. Der sportliche Van kommt mit geschärftem Design, vielen Assistenzsystemen sowie erstmals mit Allradantrieb.
Logisch, wenn im Herbst der neue Ford S-Max anrollt, darf ihm das aktuelle Marken-Gesicht natürlich nicht fehlen. Schließlich ist der breite Kühlergrill bei den Kölnern inzwischen ein festes Stilelement. Mit seiner hohen Gürtellinie sowie einer nach hinten leicht abfallender Dachlinie greift die Neuauflage bewährte Tugenden seines 2006 eingeführten Vorgängers auf. Und die schlanken Scheinwerfer bietet Ford auf Wunsch in LED-Ausführung an. In der Summe wirkt der S-Max wie ein durchtrainierter Sportler und steht satt auf dem Asphalt – ziemlich cool für einen Van.
Innen kaum größer
Der gut 4,80 Meter lange S-Max nutzt die Plattform des neuen Mondeo. Zwar hat die Architektur ein wenig zugelegt, spürbar größer ist der Innenraum aber nicht. Das war auch nicht die Prämisse beim Entwurf der zweiten Generation, denn schon beim alten Sport-Van war das Platzangebot ordentlich und es gab wenig Anlass zur Kritik. Deshalb nutzten die Ford-Entwickler den Zuwachs an Grundfläche auf andere Art und Weise, verpassten dem S-Max längere Sitzflächen sowie einen bequemeren Zustieg auf die optionale dritte Sitzreihe (798 Euro netto). Über die Klappkonstruktion gelingt das Erklimmen der Plätze sechs und sieben nun etwas leichter. Und bei Nichtbedarf falten sich die Sitzlehnen ganz simpel auf Knopfdruck zu einer durchgängig ebenen Ladefläche zusammen.
Wie aber nicht anders zu erwarten, ist die Unterbringung in der letzten Reihe eher was für kleinere Fahrgäste, denn es fehlt vor allem an genügend Beinfreiheit. Zwar ist das Innenraumkonzept beim S-Max auf bis zu sieben Plätze ausgelegt, so richtig bequem Reisen lässt es sich aber zu fünft. Wer die maximale Konfiguration ausnutzt, kommt um Kompromisse nicht herum. Etwas mehr Platz soll der neue Galaxy bieten. Der geräumigere Bruder wird Ende des Jahres erscheinen.
Diesel erstmals mit Allrad
Sechs Motoren, darunter vier Turbodiesel mit einer Leistung von 120 bis 210 PS, stehen zum Verkaufsstart im September im Angebot. Auf Wunsch sind die TDCi-Selbstzünder mit 150 und 180 PS mit Allradantrieb lieferbar. Der Aufschlag beträgt netto 1.681 Euro. Genauso teuer ist das sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe Ford PowerShift. Beim Top-Diesel mit 210 PS ist PowerShift immer Serie.
Für unser erstes Rendezvous wählten wir den 180 PS starken TDCi. Der Zweiliter hinterlässt einen stimmigen wie munteren Eindruck. Er ist früh leistungsbereit, dreht elastisch hoch und glänzt mit hoher Laufruhe. Zudem schaltet der sanft agierende Automat beizeiten hoch, was den Motor immer schön leise in den Hintergrund treten lässt. Nur das Werksversprechen von fünf Litern im Schnitt scheint allzu optimistisch gewählt, der Bordcomputer zeigte auf unserer Runde permanent eine Sieben vor dem Komma.
Adaptive Lenkung bringt gute Laune
Bemerkenswert: Für einen gut 1,8 Tonnen schweren Van fährt sich der S-Max sehr handlich und das hohe Gewicht ist ihm kaum anzumerken. Dazu trägt neben der ausgewogenen Fahrwerksabstimmung mit neuer Integrallenker-Hinterachse auch die präzise Lenkung bei. Auf schnelle Richtungswechsel reagiert der S-Max gleichermaßen sicher wie spurtreu. Wer noch mehr Fahrspaß ins Auto bringen will, sollte sich die neue adaptive AFS-Lenkung (Adaptive Front Steering) für 420 Euro gönnen. Sie passt die Lenkübersetzung an die Geschwindigkeit variabel an und ermöglicht auf diese Weise ein sehr direktes Ansprechverhalten. Und von Lenkanschlag zu Lenkanschlag sind es mit AFS nur noch zwei Umdrehungen.
Armada an Assistenzsystemen
Für den S-Max bieten die Kölner eine Reihe an Assistenzsysteme an. Darunter befindet sich ein intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer (Intelligent Speed Limiter). Hierzu nutzt das System die in die Windschutzscheibe integrierte Kamera zur Verkehrsschild-Erkennung sowie das Navi. Ist die vom Fahrer voreingestellte Geschwindigkeit am Tempomaten höher als erlaubt, ertönt ein Warnton und der S-Max drosselt die Motorleistung auf die erlaubte Geschwindigkeit herunter. Sobald die Begrenzung aufgehoben ist, beschleunigt das Auto wieder auf den vorgewählten Wert.
Ebenso lieferbar ist ein Kollisionswarner, der auch kreuzende Fußgänger erkennt und im Notfall automatisch einen Bremseingriff einleitet. Nicht minder neu bei Ford ist die Split View-Technik, die über eine kleine Kamera in der Frontschürze an unübersichtlichen Kreuzungen einen vorausschauenden 180-Grad-Blick erlaubt.