Als vorerst letzter Ableger der Transporter-Familie kommt der Ford Transit Courier mit 75 bis 100 PS starken Motoren.
Die Zeiten von "One Size fits all" sind vorbei. Mit vier statt zwei Modellen deckt Ford nun die Gewichtsklassen zwischen 1,8 und 4,7 Tonnen ab. Nicht nur auf dem Papier überzeugt das Ansinnen von Ford. Auch die ersten Testfahrten mit Transit, Transit Custom sowie dem großen Lieferwagen Transit Connect verliefen vielversprechend.
Und der Benjamin – Transit Courier genannt? Wieselflink saust der halb ausgeladene Testwagen, ein 1,6 TDCi, vom Hof. 95 PS treiben den kompakten, aber keineswegs kleinen Lieferwagen von Ford souverän an.
Zur Fahrleistung passt das Fahrwerk. Straff und ausgewogenen ausgelegt, vermittelt es dem Fahrer jederzeit Sicherheit. Der Courier lässt sich gut beherrschen. Das ESP ist gut abgestimmt, wechselnde Bodenbeläge bereiten kein Problem, Fugen und Rillen neutralisiert das Federsystem, ohne aber ein indifferentes Fahrgefühl zu vermitteln.
Im Cockpit herrscht Pkw-Wohlfühlambiente
Der Courier ist beileibe kein aufgeblasener Klein-Pkw, sondern tatsächlich ein veritabler Lastenwagen, der je nach Konfiguration bis zu 660 Kilo Nutzlast tragen soll. Man mag’s am Steuer kaum glauben, weil dort Pkw-Wohlfühlambiente herrscht. Das Cockpit ist genau wie das Äußere des Kompakt-Lieferwagens typisch Ford. Umsteiger von anderen Fahrzeugmarken brauchen angesichts der Schalterarmada allerdings eine Eingewöhnungsphase.
Davon abgesehen passt das Cockpit perfekt, ist trotz kompakter Basis nicht zu eng geraten. Ablagen und Becherhalter gibt’s in angemessener Anzahl, die Sitze sind straff, bieten ordentlichen Seitenhalt. Nur die Schenkelauflage könnte etwas länger sein.
Ins Frachtabteil passt immerhin eine Europalette. Bis 1,62 Meter lange Gegenstände finden zudem im Kastenaufbau Platz. Und ist statt der festen Stahl-Trennwand das drehbare Gitter installiert, lässt sich mit wenigen Handgriffen die Ladelänge bis unters Handschuhfach auf 2,59 Meter erweitern, das Ladevolumen wächst damit von 2,3 auf 2,4 Kubikmeter.
Die Übersicht im Kastenwagen ist prima, Ecken und Enden lassen sich nicht nur erahnen, sondern auch sehen – gerade wegen der guten Außenspiegel. Und wenn’s doch mal kracht, dann lässt sich wenigstens der dreiteilige Stoßfänger am Heck zu hoffentlich günstigen Kosten tauschen. Das Wartungsintervall liegt bei respektablen 30.000 Kilometern oder einem Jahr.
Los geht’s ab 11.990 Euro
Ab 11.990 Euro ist der Kastenwagen mit 70 PS-Diesel und Basis-Ausstattung zu haben. Für 1.500 Euro mehr gibt’s die sinnvolle Trend-Ausstattung, unter anderem mit Klimaanlage, Schiebetür rechts und Multifunktions-Lenkrad. Der Kombi beginnt bei 12.490 Euro. Der Name des Lieferwagens verrät schon, welche Klientel Ford anpeilt. Zusätzlich zu den Kurieren dürfte das Fahrzeug als Servicemobil beziehungsweise für Handwerker mit geringem Materialbedarf in Frage kommen.