Mit dem neuen Honda HR-V steigen die Japaner ins Segment der kompakten SUV ein. Der Honda bietet viel Platz und hat einen kräftigen Diesel an Bord. Im Herbst 2015 rollt der HR-V in die Showrooms, FIRMENAUTO konnte sich schon jetzt einen Eindruck von ihm verschaffen.
Massenware aus Fernost? Nicht bei Honda und schon gar nicht beim neuem HR-V. Der ist nämlich ein kompakter Crossover und eine Mischung aus robustem SUV und elegantem Coupé. Neben einer bulligen Frontpartie haben die Japaner ihrem Neuen eine geschwungene Dachlinie ins Blech gepresst und ihm seitlich eine spitz zulaufende Fensterlinie verpasst. Dort verstecken sich auch die Türöffner für die beiden hinteren Pforten. Zu haben ist der Honda HR-V als Fünftürer und generell mit Frontantrieb. Allrad steht nicht zur Debatte.
Jede Menge Platz im HR-V
Optisch wirkt das nur 4,30 Meter kurze SUV zwar coupéhaft, innen ist der HR-V jedoch richtig geräumig. Der Fahrer- und Beifahrer genießen viel Bewegungsfreiheit, sitzen kommod und werden vom straff gepolsterten Mobiliar in Kurven gut gestützt. Sollten Kollegen im Fond mitfahren, finden die Gefallen am guten Platzangebot für die Knie. Dazu gibt es hier noch viel Luft über dem Scheitel und für das Gepäck dahinter ein Stauvolumen von 453 bis 1.026 Liter. Der letzte Wert bezieht sich allerdings nur bis zur Fensterkante. Wie viel der HR-V letztendlich bis unters Dach schluckt, ist nicht bekannt und wollen die Japaner noch bis zur Markteinführung im September bekannt geben.
Magische Sitze
Nach unserer Sichtprobe können wir aber jetzt schon behaupten, dass das maximale Ladevolumen recht ordentlich ausfällt. Einzigartiges bietet der Honda in Sachen Variabilität mit seinen sogenannten Magic Seats. Damit sind die hinteren Sitze gemeint, die sich – neben der ganz gewöhnlichen Umklapp-Arie – wie bei einer Kinobestuhlung auch nach oben stellen lassen. So kann ein Mountainbike oder ein großer Pflanzentopf stehend transportiert werden. Ziemlich praktisch das Ganze.
Sinnvoll: die intelligente Geschwindigkeitsregelung
Die Knopf-Flut am Lenkrad mag anfangs verwirren, ist aber nach einer kurzen Eingewöhnung gar nicht so schlimm. Von hier aus kann das Telefon, die Sprachsteuerung oder etwa die intelligente Geschwindigkeitsregelung angesteuert werden. Sie arbeitet zusammen mit der Verkehrszeichenerkennung und funktioniert in der Praxis zuverlässig. Und das funktioniert so: Passiert der Fahrer ein Tempolimit ein wenig zu flink, bremst der Honda automatisch und sanft auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit herunter. Ist der Fahrer dagegen deutlich schneller unterwegs, mahnt ihn ein Warnsignal sowie die blinkende Tempolimit-Anzeige in den Rundinstrumenten zur langsameren Gangart.
Gute Basis
Wir finden die intelligente Geschwindigkeitsregelung klasse, denn sie erspart unaufmerksamem Vielfahrer so manches mal ein Ticket. Das Alarm-Feature ist ab der mittleren Ausstattungsstufe Elegance Serie, genauso wie der Kollisionswarner, der Spurhalter und der Fernlichtassistent. Eine City-Notbremse ist dagegen immer im HR-V an Bord. Überhaupt ist der Honda gut ausgestattet und bringt schon in der Basisversion Comfort mit unter anderem Klimaautomatik, Sitzheizung oder Tempomat einiges Nützliches mit.
Infotainment sogar mit HDMI
Serienmäßig bei Elegance und der Topausstattung Executive ist ein sieben Zoll-Touchscreen in der Mitte des Cockpits. Das Infotainmentsystem glänzt mit einfacher Handhabung, ebenso lässt sich das Smartphone über die MirrorLink-Funktion auf dem Monitor abbilden. Neben einer WLAN-Anbindung gibt es im HR-V sogar eine HDMI-Schnittstelle zum schauen von Videos – natürlich nur im Stand. Und wer den Japaner mit werkseigenem Navi bestellt (Serie bei der Topversion Executive) erhält fünf Jahre lang ein kostenloses Karten-Update gleich mit hinzu.
Elastischer Diesel mit Biss
Werfen wir einen Blick unter die Haube. Zwei Motoren sind im Angebot, wobei der nagelneue 1,5-Liter-Benziner mit 130 PS etwas träge anspricht und erst ab 4.000 Touren voranstürmt. Deshalb ist der 120 PS starke Diesel nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten die besserer Wahl. Der bereits schon aus dem Civic und dem CR-V bekannte Selbstzünder hat ausgezeichnete Manieren. Er läuft leise und hat mit 300 Newtonmetern genug Durchzugskraft.
Eine Automatik gibt es für den Diesel nicht Dafür passt die knackige Sechsgangschaltung, die mit ihren präzisen-kurzen Wegen überzeugt. Auch der Durst hält sich mit 6,2 Litern noch in Grenzen, obwohl er immerhin zwei Liter über dem Normwert lag. Der agil abgestimmte HR-V mag zwar schnelle Kurven, so richtig flott waren wir aber nicht unterwegs und haben uns dafür vom angenehmen Fahrkomfort verwöhnen lassen. Denn auch das kann der Honda ziemlich gut.