Evolution statt Revolution: Mazda hat seinen Bestseller CX-5 nur sehr dezent überarbeitet. Trotzdem sind die Verbesserungen spürbar.
Wo endet die Modellpflege, wann kann man von einem neuen Modell sprechen? Beim CX-5 verschwimmen die Grenzen zwischen "neu" und "überarbeitet". An der technischen Basis des ab Ende Mai bestellbaren SUV und seinen Abmessungen jedenfalls änderte sich wenig. Der 4,55 Meter lange CX-5 tritt weiterhin gegen Modelle wie Nissan Qashqai, Toyota RAV4 oder VW Tiguan an, bewegt sich aber mit seinem mutigen Design abseits des Mainstreams. Wie schon der Vorgänger, der 2012 als erstes Modell im aktuellen Design der Marke auftrat und sich im Nullkommanix zum Bestseller entwickelte. Deshalb hieß die Order an die Designer: nachschärfen, aber nicht verwässern. Heraus kam ein echter Hingucker, mit flacherer Karosserie, riesigem Kühler und LED-Scheinwerfern, die aus flachen Schlitzen herausblinzeln.
Die windschlüpfrigere Karosserie sowie Modifikationen am Fahrwerk sollten zudem Geräusche und Vibrationen aus dem Innenraum fernhalten. Das hat funktioniert. Die Federung spricht feinfühlig an und nur wenige Autos sind so leise wie dieser CX-5. Selbst bei höherem Tempo hört man kaum etwas vom Motor, von den Rädern gar nichts. Lediglich der Fahrtwind rauscht leise.
Jetzt auch mit Head-up-Display
Spricht man mit den Mazda-Ingenieuren, hört man schnell heraus: Es ging ihnen beim neuen CX-5 weniger ums große Ganze, sondern um Feinschliff im Detail. Dünneres Glas fürs Schiebedach beispielsweise bringt eine größere Dachöffnung, die Neigungsverstellung der jetzt auf Wunsch beheizbaren Rückbank eine bequemere Sitzposition und zusätzliche Belüftungsdüsen sorgen für besseres Klima im Fond. Außerdem wurden die Tasten auf dem Lenkrad anders angeordnet, der Schalthebel vier Zentimeter angehoben oder Mittelarmlehne und Armauflagen in den Türen auf die gleiche Höhe gebracht. Kleinigkeiten, die in der Summe aber durchaus spürbar sind. Man steigt ein und spürt: Hier passt alles, auch die Materialien und die Verabeitung.
Dazu kommen neue Ausstattungen wie ein Head-up-Display. Das ist in zwei Versionen erhältlich: die einfache Variante spiegelt ihre Informationen auf eine ausfahrbare Plexiglasscheibe. Zusammen mit Rückfahrkamera und etlichen Fahrhelfern kostet sie dann günstige 714 Euro (alle Preise netto). Die komfortablere Version projiziert die gefahrene Geschwindigkeit, Navihinweise und Verkehrsschilder glasklar direkt auf die Scheibe. Sie ist nur für die teuerste Ausstattungsversion erhältlich, kostet 832 Euro zusammen mit Abstands-Tempomat, dem neuen Stauassistenten und dem Kollisionswarner samt Bremseingriff.
Der Kat kommt ohne Adblue aus
Ebenfalls nur in der teuersten Ausstattung öffnet und schließt die Heckklappe auf Knopfdruck. Der Kofferraum darunter ist minimal auf 506 Liter gewachsen. Doch nun lässt sich Kleinkram in einem größeren Fach unter dem Kofferraumboden vor den Blicken Neugieriger verbergen. Über Aux-, USB- und Stromanschlüsse vorne und hinten können die Passagier Handys oder Tablets laden. Per Bluetooth bekommt man zudem Zugang zu etlichen Online-Apps der Aha-Plattform, beispielsweise Internet-Radio oder Facebook-Feeds. Zusätzlich kann der Fahrer auf dem jetzt oben über der Mittelkonsole sitzenden 7-Zoll-Bildschirm Echtzeit-Verkehrsdaten, Infos zu Spritpreisen oder Wettervorhersagen abrufen.
Die Motoren kennt man vom Vorgänger, vorneweg den laufruhigen, kräftigen und 150 oder 175 PS starken Diesel mit 2,2 Liter Hubraum (ab 22.764 Euro). Euro 6 schafft er ohne aufwendige Abgasnachbehandung per Adblue und SCR-Kat. Für Vielfahrer ist er erste Wahl, speziell in Kombination mit der empfehlenswerten Sechsgang-Automatik (1.700 Euro Aufpreis).
Die Benziner arbeiten weiterhin ohne Turbohilfe. Deshalb wirkt der 160 (Allrad, 27.050 Euro) beziehungsweise 165 PS (Frontantrieb, (21.000 Euro) starke Zweilitermotor im unteren Drehzahlbereich etwas müde. Ab Sommer stellt ihm Mazda einen 194 PS starken Vierzylinder mit 2,5 Liter Hubraum zur Seite (31.756 Euro). Wird der Motor nicht gefordert, schaltet er zwei Zylinder ab und soll so bei konstant 40 km/h fast 30 Prozent weniger verbrauchen. Im Normzyklus kommt der ausschließlich mit Allradantrieb, Automatik und in Top-Ausstattung gelieferte Motor auf nur 7,1 Liter (162 g CO2).