Vorsicht VW, der Skoda Superb Combi kommt auf Augenhöhe. Assistenzsysteme, Komfort, Connectivity: alles wie beim Passat. Skodas größter Trumpf bleibt der riesige Kofferraum und die vielen praktischen Gimmicks.
Nun ist auch der Skoda Superb Combi endlich an der Reihe. Bei der dritten Generation ihres wichtigsten Autos greifen die Tschechen ganz tief ins Technikregal der Konzernmutter VW. Der Superb baut nun auf der MQB-Plattform auf und bekommt fast alle Technik-Features mit auf den Weg, mit denen sich auch die Konzernbrüder VW Passat und Audi A4 schmücken.
Der 1.6 TDI Greenline verbraucht nur 3,7 Liter
Da wären die sparsamen Euro-6-Motoren, die zwischen 120 und 280 PS leisten und den Verbrauch des Superb im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 30 Prozent senken – bester Spritsparer im Programm ist der 120 PS starke 1.6 TDI Greenline (3,7 Liter/96 g CO2). Aber auch Komfort- und Sicherheitsausstattung wie das adaptive Fahrwerk, die elektronische Querdifferenzialsperre sowie die neusten Fahrerassistenten – von der serienmäßigen Multikollisionsbremse über die vollautomatische Ein- und Ausparkhilfe bis zum Stauassistenten – ziehen in den Superb ein.
Gleiches Spiel beim Infotainmentsystem. Alle vier Radio- und Navigationsgeräte aus dem VW-Baukasten stehen zur Wahl. Beim großen Navi Columbus sitzt in der Mittelkonsole der von Passat und Golf bekannte acht Zoll große Touchscreen mit Näherungssensorik. Apps von iPhone oder Android-Smartphones spiegelt der Superb auf den Bildschirm. Außerdem dient er als Wifi-Hotspot für externe Geräte und beschleunigt die Arbeit der Kollegen im Netz dank LTE-Internetgeschwindigkeit.
1.300 Euro günstiger als der VW Passat
Alles darf sich der neue Superb dann aber doch nicht stibitzen. Volldigitales Kombiinstrument, Head-up Display, LED-Scheinwerfer oder Plug-in-Hybridantrieb beispielsweise sind nur für Audi A4 und VW Passat vorgesehen. Alles teure Sonderposten, die ohnehin nur die wenigsten ankreuzen würden. Kunden, die mit dem Superb liebäugeln, dürfte es schon mehr interessieren, dass der Mittelklasse-Kombi mit 21.504 Euro netto (1.4 TSI mit 125 PS) rund 1.300 Euro günstiger ist als der Passat.
Und jetzt drehen wir den Spieß sogar noch um. Denn der Skoda hat auch einiges vorzuweisen, das sich Audi- und Passat-Fahrer gerne wünschen. Beginnen wir mit der Beinfreiheit auf der Rückbank. Die war beim aktuellen Superb schon fast so fürstlich wie in einer Oberklasse-Limousine. Der Neue legt beim Radstand nochmal um acht Zentimeter zu und geht zudem vier Zentimeter in die Breite – dank MQB-Plattform natürlich. Sie ahnen es schon: Die Beine können wir im Fond nun noch gemütlicher von uns strecken und auch zu dritt gibt’s hinten kein Gerangel mehr.
In den Kofferraum passen fast 2.000 Liter Gepäck
Mit 4,86 Meter Länge übertrifft er den VW Passat um zehn Zentimeter. Klar, dass sich Skoda noch ein paar Zentimeter des Längenvorteils für den Kofferraum zurückgehalten hat. Der wächst um 27 auf 660 Liter im Normalzustand und 1.950 Liter bei umgelegten Rücksitzlehnen. Die schwingen nun per Fingerzug an den Hebeln der Kofferraumseiten vor.
Dass Größe bekanntlich nicht alles ist, zeigt Skoda mit einer Vielzahl cleverer Details. So lassen sich Kofferraumabdeckung und Trennnetz unter dem doppelten Ladeboden verstauen, die LED-Beleuchtung im Heckabteil zudem als Taschenlampe für unterwegs nutzen und zwei einfache Plastikwinkel mit Klett-Funktion dienen zur schnellen Ladungssicherung für kleine Koffer und Taschen.
Der Heckdeckel schwingt jetzt übrigens per angedeutetem Fußtritt unter dem Schweller elektrisch auf und auch wieder zu – die gleiche Technik hat Audi erst in den letzten Tagen für den neuen A4 eingeführt. Regenschirme in den vorderen Türen wie bei Rolls-Royce, Eiskratzer im Tankdeckel und ein Flaschenhalter, der es ermöglicht, Drehverschlüsse ganz einfach mit einer Hand zu öffnen: Warum übernehmen Audi und VW eigentlich nicht im Umkehrschluss die ganzen cleveren Lösungen vom tschechischen Bruder?
Ob sich der neue Skoda Superb auch beim Fahrverhalten verbessert hat, lesen Sie hier .