Im Volvo XC60 arbeitet nun auch ein neuer Vierzylinder-Diesel (D4). Preislich startet der SUV aber weiterhin mit dem D3 und einem 136 PS starken Fünfzylinder – die bessere Wahl?
Bei Flottenmanagern ist die Verlockung groß, zum schwächsten Motor zu greifen. Preis und Verbrauch sind dort in der Regel am niedrigsten. Beim XC60 können wir zumindest zu Ersterem wohlwollend nicken. Den kleinsten Diesel D3 (136 PS) lässt Volvo mit 28.781 Euro fast 3.000 Euro günstiger raus als den stärkeren D4 (181 PS/31.554 Euro).
Mit einem Zylinder mehr ist der D3 aber auch durstiger. 5,3 Liter bläst der Fünfzylinder durch seine Brennräume, fast einen Liter mehr als der neuere D4 (4,5 Liter). Bei unserem Test gönnte sich der D3 sogar 6,8 Liter im Schnitt.
Enttäuschung auch beim Starten des Fünfzylinders: Brummig rasselt der D3 vor sich hin. Der raue Klang in den Ohren passt so gar nicht zu den feinen Materialien, die uns der Volvo vor Augen hält. Schicke Holzdekore und viel Leder machen ordentlich was her.
Die magere PS-Ausbeute bekommt dem XC60 nicht besonders gut. Beim Anfahren schwächelt der Volvo und plumpst in ein kleines Turboloch. Erst nach ein paar Ampelstarts überspielen wir den Makel mit geübtem Gasfuß. Und staunen danach, wie sich der XC60 ab 1.500 Touren aufbäumt und mit seinen 350 Nm Drehmoment den 1,8-Tonner vehement anschiebt. Auf einmal ist er sogar so leichtfüßig, dass er nach Traktion suchen muss – auch hier braucht es das nötige Feingefühl.
So schlagartig wie der Turboboost kam, ist er dann aber auch wieder weg. Ab knapp 2.500 Umdrehungen müht sich der XC60 entkräftet ab. Wer lange auf der flotten Drehzahlwelle surfen will, muss also oft zum Knüppel der sanften Sechsgang-Box greifen. Oder er weicht auf die Automatik (1.765 Euro) mit ebenfalls sechs Gängen aus. Der neue Achtgang-Automat (1.897 Euro) bleibt dem D4 vorbehalten.