Volvo zündet seine neuen Zweiliter-Vierzylinder-Motoren. Den D4 gibt es unter gleichem Kürzel aber auch weiterhin mit fünf Töpfen. Welcher macht im modellgepflegten XC70 die bessere Figur?
Volvo pflanzt den 60er- und 70er-Familien eine neue, selbst entwickelte Motorenfamilie ein und frischt die Baureihen gleichzeitig optisch und technisch noch etwas auf. Je nach Modell umfasst die neue Vierzylinder-Motorenreihe zunächst bis zu drei Triebwerke: die Benzindirekteinspritzer T5 (245 PS) und T6 (306 PS) sowie den Turbodiesel D4 mit 181 PS.
Beim überarbeiteten XC70, der mit Wabengrill, neuem Chromwinkel neben den LED-Tagfahrleuchten und modifiziertem Unterfahrschutz ins neue Modelljahr startet, rücken die Triebwerke T5 und D4 ins Motorenprogramm. Den D4 belegen die Schweden aber weiterhin doppelt. Bislang teilten sich zwei Fünfzylinder mit 2,0 und 2,4 Liter Hubraum die Typenbezeichnung. Jetzt ersetzt der neue Zwei-Liter-Vierzylinder den hubraumschwächeren Selbstzünder, der stärkere mit fünf Töpfen bleibt und wird ebenfalls auf 181 PS gepusht.
4,5 Liter Verbrauch und Euro 6
Die Vorteile des Vierzylinder-Diesels liegen auf der Hand: Ein neuer Turbolader sowie der höhere Einspritzdruck senken den Verbrauch beim XC70 auf 4,5 Liter (117 g CO2/km). Der D4 hält sogar ohne Harnstoffeinspritzung und teurem Stickoxid-Katalysator die Euro-6-Norm ein.
An Kraft mangelt es ihm dennoch nicht. Auf unserer Testrunde hat der Spardiesel keine Probleme mit dem 1,9 Tonnen schweren Offroad-Kombi. Unangestrengt fädelt sich der Volvo auf der linken Autobahnspur ein. Mit 400 Nm Drehmoment im Gepäck cruisen wir lässig und schaltfaul über Landstraßen und durch Ortschaften. Seine direkte, zielgenaue Lenkung und das sanfte Fahrwerk schaffen Vertrauen. Für 1.900 Euro netto extra sortiert die neue Achtgang-Automatik souverän die Gänge. Die ist übrigens exklusiv dem Vierzylinder vorbehalten.
Was spricht also bitte noch für den D4 mit fünf Zylindern? Gut, er geht einen Tick kultivierter an die Arbeit, das rechtfertigt beim Chef allerdings noch nicht den Preisaufschlag von über 2.000 Euro netto gegenüber dem Vierzylinder. Bessere Argumente haben Sie, wenn Ihre Tour auch mal abseits befestigter Straßen verläuft: Allrad gibt’s nämlich nur beim Fünfzylinder – serienmäßig.